Hannover/Frankfurt. Dank einer guten Branchenlage in Europa und den USA hat der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental 2015 die eigenen Jahresziele erreicht. Er geht 2016 aber von einem etwas ruhigeren Geschäft aus. Konzernweit legte der Umsatz im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 39,2 Milliarden Euro zu, wie das Dax-Unternehmen am Montag in Hannover mitteilte. Trotz schwächelnder Automärkte in China, Russland und Brasilien habe der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern 4,4 (2014: 3,88) Milliarden Euro betragen.
Im laufenden Jahr rechnet Conti-Chef Elmar Degenhart aber mit einem etwas langsameren Wachstum. Der Umsatz solle um etwa fünf Prozent auf 41 Milliarden Euro zulegen. Als Anteil des operativen Gewinns am Umsatz werden dabei mehr als 10,5 (2015: 11,7) Prozent angepeilt. 2015 sei das Wachstum in einem durchaus anspruchsvollen Umfeld erzielt worden. Allerdings halfen auch niedrige Rohstoffpreise im Reifengeschäft über die konjunkturelle Schwächephase in China hinweg.
Weltweite Produktionssteigerung erwartet
„Dabei hat uns das Marktwachstum in Europa und den USA geholfen, die Wachstumsdelle in China, die schweren Rezessionen in Russland und Brasilien sowie das vor allem im Rohstoffbereich rückläufige Industriegeschäft zu kompensieren”, sagte Degenhart bei der Bekanntgabe der vorläufigen Eckdaten am Rande der Automesse in Detroit. Er erwartet 2016 eine weltweite Produktionssteigerung bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen bis sechs Tonnen Gesamtgewicht von rund 88 auf 89 Millionen Stück.
Der Konzern mit mehr als 208.000 Beschäftigten weltweit gehört neben Bosch zu den weltgrößten Autozulieferern. Conti verdient sein Geld überwiegend mit Bauteilen für Autos und mit Reifen, will sich langfristig aber unabhängiger von der Autobranche machen. (dpa)