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Batterierecycling-Anlage in Gera kommt nicht

21.03.2025 13:03 Uhr | Lesezeit: 3 min
recycelte Batterien
Die Batterierecycling-Anlage in Gera wird nicht gebaut
© Foto: Hendrik Schmidt/ AdobeStock

Wirtschaftliche Unsicherheit und lange Planungsverfahren: Die Batterierecycling-Anlage in Gera wird nicht gebaut. Die Automobilbranche sieht darin ein schlechtes Signal für Investoren.

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Die umstrittene Batterierecycling-Anlage in Gera kommt nicht. Das südkoreanische Unternehmen Sungeel habe seine Investitionspläne gestoppt und beende das Projekt, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Damit sei auch ein Rückzug aus Thüringen verbunden. 

"Aufgrund der aktuellen weltwirtschaftlichen Entwicklung haben wir uns entschlossen, das geplante Projekt in Gera nicht weiterzuverfolgen", sagte der Unternehmenssprecher. Die Entscheidung sei Teil einer globalen Strategieanpassung von Sungeel. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet. 

Wirtschaftliche Gründe und lange Planungsdauer

Das Unternehmen begründete den Rückzug mit sinkenden Metallpreisen für Nickel, Kobalt und Lithium sowie einer geringeren Nachfrage nach Batterien infolge des Abschwungs am E-Auto-Markt. Dies habe zu einer Neubewertung der Investition geführt, hieß es. Der Investor werde sich nach einer weiteren Möglichkeit für das Batterierecycling in Deutschland umsehen - wann und wo sei derzeit noch unklar. 

Zudem habe sich der Bau der geplanten Recyclinganlage erheblich verzögert. Eine Inbetriebnahme wäre frühestens 2027 möglich gewesen - zu spät für den dynamischen Batteriemarkt, so das Unternehmen. An anderen Standorten seien vergleichbare Anlagen schneller realisiert worden. Die für das Projekt vorgesehene Fläche verbleibe bei der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG). 

Umstrittenes Projekt

Das Joint Venture der koreanischen Unternehmen Sungeel und Samsung C&T plante in Gera eine Anlage, in der alte Batterien zerlegt und Rohstoffe für die Weiterverarbeitung aufbereitet werden sollten. Mehrere Millionen Euro sollten investiert und rund 100 Arbeitsplätze geschaffen werden.   

Doch das Vorhaben war umstritten: Beim Landesamt für Umwelt und Bergbau gingen über 7.000 Einwendungen ein, vor allem von einer Bürgerinitiative. Die Genehmigung für die Anlage stand noch aus. 

Kritik aus der Automobilbranche

Die Branchenvereinigung Automotive Thüringen zeigte sich besorgt über den Rückzug von Sungeel. "Wie soll die Transformation der Autoindustrie in Thüringen gelingen, wenn solche Zukunftsprojekte verhindert werden?", teilte der Geschäftsführer der Vereinigung, Rico Chmelik, mit. Die Entscheidung sei ein Rückschlag für den Strukturwandel der Branche. Für internationale Investoren sende der plötzliche Stopp ein "fatales Signal".

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