Stuttgart/Bad Sobernheim. Daimler hat am Dienstag auf dem Flughafen Pferdsfeld im Hunsrück gezeigt, wie vier Mercedes-Benz Arocs Sattelzugmaschinen automatisiert und im ferngesteuerten Verbund das Flugfeld von Schnee befreien könnten.
Ausgestattet sind die vier Arocs-Testfahrzeuge mit dem neuen Remote Truck Interface (RTI), einer Schnittstelle im Fahrzeug, mit der Fahrzeugfunktionen und die Funktionen des Räumgerätes fernbedient und Daten ausgetauscht werden können.
Leit-Truck übernimmt die Führung
Über das RTI sind alle Fahrzeuge mittels Telematik vernetzt, fahren automatisiert und können im Fahrzeugverbund sowohl führen als auch folgen. Heißt konkret: Ein Konvoi-Führer wählt aus einer Flotte bereitstehender Sattelzugkombinationen eine beliebige aus und definiert diese als „Leit-Truck“. Im Folgenden definiert er mittels eines Bedienpanels im Fahrzeug die Anzahl und die Reihenfolge der weiteren Konvoi-Lkw und macht einen Betriebs-Check-Up sowohl für seinen und alle weiteren Sattelzüge.
GPS weist de Weg
Alle Fahrzeuge sind mit einer doppelten GPS-Ortung (DGPS, Differenzial-GPS) ausgestattet und verfügen über ein System zur „Vehicle-to-Vehicle“-Kommunikation („V2V“-Kommunikation). Durch das Zusammenspiel der Schnittstelle RTI sowie der Steuerungs- und Fernbedienungseinheit erfolgt der Datenaustausch zwischen Fahrzeugen.
Damit das in Echtzeit funktioniert, findet alle 0,1 Sekunden ein kompletter Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen und der Hauptsteuerungseinheit des RTI statt. Übertragungstechnik im V2V-Bereich ist die „Digital Short Range Communication DSRC“.
Versuch mit Schnee steht noch aus
Der automatisierte Schneeräum-Verbund besteht in der Testphase aus vier Fahrzeugen und ist ausbaubar auf bis zu 14 Einheiten. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Flughafenbetreiber Fraport. Bislang ist unklar, wann die Fahrzeuge unter Last im Schnee getestet werden und wie es mit dem Versuch weiter geht. (sv)
Bilder von den Testfahrten sowie ein Video finden Sie in unserer Mediathek!
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