Stuttgart / Atlanta. Daimler erprobt als erster Lkw-Hersteller in den USA den Einsatz von digital gekoppelten Trucks – das sogenannte Platooning - auf öffentlichen Straßen. Dies gab der Hersteller anlässlich der North American Commercial Vehicle Show Anfang der Woche in Atlanta bekannt. Nach erfolgreichen Tests auf der Teststrecke von Daimler Trucks North America (DTNA) in Madras, Oregon hat das Unternehmen von der regionalen Regulierungsbehörde Oregon Department of Transportation (ODOT) die Erlaubnis erhalten, die Erprobung auf öffentlichen Straßen fortzuführen. In einem ersten Schritt testet DTNA seine Platooning-Technologie in zwei gekoppelten Freightliner New Cascadia Sattelschlepper-Kombinationen („Pairing“).
Daimler Trucks North America (DTNA) kann nach eigenen Angaben hierbei auf erprobte Systeme zurückgreifen, die innerhalb des Daimler-Konzerns bereits bei Mercedes-Benz Lkw zum Einsatz gekommen sind, so etwa bei der European Truck Platooning Challenge 2016. Gemeinsam mit Flottenkunden soll untersucht werden, wie sich Platooning-Lösungen auf den Flottenbetrieb auswirken können, zum Beispiel im Hinblick auf Disposition, Frachtsteuerung oder Fahrerschulung. Ab 2018 will Daimler Trucks North America das digitale Koppeln von Lkw dann im realen Transportalltag gemeinsam mit großen Flottenkunden testen. Mit seinen Marken Freightliner und Western Star ist Daimler Trucks mit rund 40 Prozent Marktanteil in den Gewichtsklassen 6-8 Marktführer in Nordamerika.
„Platooning ist nicht dazu da, den Fahrer zu ersetzen – sondern ihn auf langen Fahrten zu entlasten“, sagte Roger Nielsen, Präsident und CEO Daimler Trucks North America. „Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können wir eine erprobte Lösung anbieten“, machte er deutlich. (sno)