Berlin/Stuttgart. Die deutsche Autobranche steht angesichts der anziehenden Nachfrage in Europa vor einem starken Jahr 2014. In Europa sei die Trendwende auf dem Automarkt geschafft, auch der Absatz in Deutschland erhole sich, bilanzierte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Dienstag zum Jahreswechsel. In China und den USA boomt das Geschäft weiter. Der Ausblick ist rundweg positiv: 2014 dürften die deutschen Hersteller weltweit 14,7 Millionen Autos produzieren, das wären 3,5 Prozent mehr als in diesem Jahr. Die Auftragslage ist so gut, dass an einigen Standorten Betriebsferien verkürzt oder Sonderschichten gefahren werden.
Schwacher Inlandsmarkt
Ernüchternd ist allerdings das Fazit auf dem Inlandsmarkt für das zu Ende gehende Jahr. Bis November wurden 2,74 Millionen neu angemeldete Autos gezählt, das waren 5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Aber auch hier gebe es Zeichen der Besserung. Der Auftragseingang aus dem Inland erhöhte sich in der zweiten Jahreshälfte. Die Prognose für 2014: Rund 3 Millionen Neuzulassungen.
Nutzfahrzeuggeschäft ist geschrumpft
Auch im Nutzfahrzeuggeschäft ist die vorläufige Jahresbilanz durchwachsen. Von Januar bis November 2013 gingen die Neuzulassungen von Transportern im Inland um 4 Prozent auf knapp 200.000 Einheiten zurück, bei Nutzfahrzeugen über 6 Tonnen wurden mit 71.300 rund 6 Prozent weniger Neufahrzeuge angemeldet. Allerdings scheint der Markt in den letzten Monaten endlich wieder den Vorwärtsgang eingelegt zu haben: Im November stieg der Inlandsabsatz von Nutzfahrzeugen über 6 Tonnen um 13 Prozent, bereits in den beiden Vormonaten gab es ein leichtes Plus. Dies sei laut VDA vor allem auf den Vorzieheffekt vor Einführung des neuen Euro-6-Standards zurückzuführen.
Im Gesamtjahr 2013 erreicht der Markt für schwere Nutzfahrzeuge (über 6 Tonnen) in Deutschland ein Volumen von 77.000 Einheiten (- 4 Prozent). Im Bereich der Anhänger- und Aufbauten lagen bis Oktober 2013 die Neuzulassungen noch 3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. In Westeuropa ging der Markt für schwere Nutzfahrzeuge in den ersten zehn Monaten auf 188.600 Einheiten (- 6 Prozent) zurück. Der VDA sieht allerdings eine Stabilisierung der Nachfrage in Ländern wie Frankreich oder Spanien. Das außereuropäische Ausland ist – ähnlich wie beim PKW – auf Wachstumskurs. Im Gesamtjahr 2013 erwartet der Verband in Westeuropa einen Nutzfahrzeugmarkt (über 6 Tonnen) von 225.000 Einheiten. Das ist ein Minus von 4 Prozent. (dpa/diwi)