Frankfurt. Niedrige Produktionsraten der Industrieunternehmen aller Branchen haben die Nachfrage nach Packmitteln deutlich gedämpft. Das hat zu sinkenden Preisen für Kartonagen, Holz und Kunststoffen geführt. Einkäufer von Packmitteln profitieren also von der globalen konjunkturellen Abkühlung. Das zeigt die Auswertung des Preisspiegels Packmittel, den der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) im 3. Quartal 2012 am Freitag veröffentlicht hat.
Die Preise für Wellpappe sanken als Folge der niedrigen Altpapierpreise Ende des 2. Quartals 2012 um 20 bis 30 Euro pro Tonne. In den kommenden Monaten werden sich die Preise auf moderatem Niveau stabilisieren. Den Kartonagenproduzenten stehen Roh- und Verbrauchsstoffe in ausreichenden Mengen zur Verfügung. Preisbelastend könnten sich im weiteren Jahresverlauf 2012 lediglich steigende Kosten für Energie und Vorprodukte auswirken.
Niedrige Rohholzpreise führen kurz- und mittelfristig zu sinkenden Preisen für Paletten- und Verpackungsholz: Die Preise für Rohholz fielen im 3. Quartal 2012 um drei bis fünf Euro je Festmeter. Das Ausmaß der Preisreduzierung hängt stark von der weiteren Entwicklung der deutschen Exporte ab. In den vergangenen Wochen hat die Industrie dem Preisspiegel zufolge ihre Nachfrage nach Kunststoffen spürbar gedrosselt. Die Folge: ein Überangebot auf den Kunststoffmärkten sowie signifikante Preisrückgänge bei Kunststoffpackmitteln. Reduzierte Preise für Rohöl und Naphtha (Rohbenzin) haben diesen Trend noch verstärkt. Nach Händlerangaben ist im 4. Quartal 2012 mit stabilen, gemäßigten Kunststoffpreisen zu rechnen.
Die Publikation des BME gibt quartalsweise einen Überblick über 25 Preisindizes für Kunststoffe, Kartonagen, Holz, Glas und Bleche. Die Aussagen basieren auf Expertisen von Spezialisten aus dem Packmittel- und Rohstoffbereich. (bw)