Frankfurt. Mit einer Leerstandsquote von aktuell rund 1,4 Prozent ist der Münchner Logistikimmobilienmarkt praktisch leergefegt. Dies verstärkt auch weiterhin den Aufwärtstrend der Mietpreise, teilt Colliers International mit. Den Immobilienberatern zufolge sichert sich München damit erneut den ersten Platz als teuerste Logistikregion Deutschlands. Die Spitzenmiete für moderne Logistikflächen größer 3.000 Quadratmeter stieg demnach im Vergleich zum Vorjahr um weitere zwei Prozent an und rangiert mittlerweile bei sieben Euro pro Quadratmeter. Diese wird weiterhin im Teilmarkt Umland Nord-Ost nahe dem Flughafen erzielt. Für moderne Light-Industrial-Flächen innerhalb der Stadtgrenzen liegen die Mieten weitaus höher. Hier können bereits Preise bis zu 14 Euro pro Quadratmeter aufgerufen werden. Auch die Durchschnittsmiete hat ihren Zenit noch nicht erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie erneut um zehn Cent auf 6,60 Euro pro Quadratmeter an.
Vermietungsumsatz ging um 20 Prozent zurück
Insgesamt schrumpfte der Vermietungsumsatz in München 2018 gegenüber dem Vorjahr um ein Fünftel. Das ist das bislang niedrigste Ergebnis in den vergangenen fünf Jahren. Laut Colliers wurden im vergangenen Jahr in der bayerischen Landeshauptstadt rund 201.100 Quadratmeter Logistikfläche vermietet. Eigennutzer-Ansiedlungen fanden letztes Jahr nicht statt, so die Experten. Gründe für den Umsatzrückgang sind demnach weiterhin das Ausbleiben von großflächigen Mietvertragsabschlüssen sowie das Fehlen von kurzfristig am Markt verfügbaren Bestands- und Neubauflächen. Der Großteil des Umsatzes (etwa 85 Prozent) wurde wie in den Vorjahren mittels Bestandsflächen generiert. Außerdem werden weiterhin so gut wie keine für Logistik nutzbaren Grundstücke ausgewiesen.
Die bedeutendsten Abschlüsse im Jahr 2018
Zu den bedeutendsten Abschlüssen im Jahr 2018 zählten die Anmietungen von Rewe Digital in Feldkirchen (ca. 10.000 Quadratmeter) und XXXLutz in Poing (ca. 8.800 Quadratmeter). Auf das Flächensegment 5.001 bis 10.000 Quadratmeter entfielen rund 82.500 Quadratmeter, die 41 Prozent des gesamten Vermietungsumsatzes ausmachten. Nur der Mietvertragsabschluss des Modeunternehmens Schustermann & Borenstein in Aschheim (ca. 12.700 Quadratmeter) konnte im vergangenen Jahr die 10.000-Quadratmeter-Marke knacken. Das Unternehmen verkündete Ende 2018 außerdem, sein Best-Secret-Logistikzentrum in Grub bei Poing vergrößern zu wollen. Geplant seien weitere 14.400 Quadratmeter Logistikfläche sowie ein Verwaltungsgebäude, die nun realisiert werden sollen. Das Flächensegment über 10.000 Quadratmeter musste aufgrund der geringen Anzahl an Abschlüssen eine Abnahme um 14 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Demgegenüber erfuhr das Flächensegment 1.001 bis 3.000 Quadratmeter mit einem Anteil von 29 Prozent am gesamten Umsatz auch 2018 erneut eine lebhafte Nachfrage.