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Lagerflächenmarkt startet dynamisch ins Jahr

23.04.2020 16:48 Uhr
Lagerflächenmarkt startet dynamisch ins Jahr
Lagerflächen sind nach wie vor schwer gefragt - mangels ausreichendem Angebot in den Ballungsräumen immer öfter auch außerhalb
© Foto: Zixp@ck/stock.adobe.com

Der deutsche Logistik- und Lagerflächenmarkt hat der Coronakrise zum Trotz ein sehr gutes Auftaktquartal 2020 verzeichnet. Auch die Mieten blieben bislang stabil.

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Frankfurt am Main. Weder das bereits 2019 deutlich geringere Wirtschaftswachstum noch die Auswirkungen der Coronakrise haben sich im ersten Quartal 2020 auf den deutschen Markt für Logistik- und Lagerflächen ausgewirkt. Einer Analyse von BNP Paribas Real Estate zufolge wurde mit einem bundesweiten Flächenumsatz von gut 1,48 Millionen Quadratmetern das Vorjahresergebnis um knapp acht Prozent und der zehnjährige Schnitt sogar um gut zwölf Prozent übertroffen.

„Im langfristigen Vergleich entspricht dies dem drittbesten ersten Quartal aller Zeiten. Die übergeordneten Trends der Logistikwirtschaft, wie zum Beispiel die weiter wachsende Bedeutung des E‑Commerce und der City-Logistik, haben weiter Bestand und halten die Nachfrage tendenziell auf hohem Niveau, auch wenn diese natürlich von der generellen wirtschaftlichen Entwicklung beeinflusst wird“, sagt Christopher Raabe, Managing Director und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate.

Neues Allzeithoch außerhalb der Ballungsräume

Der in den letzten Jahren zu beobachtende Trend steigender Umsätze außerhalb der großen Ballungsräume hat sich auch Anfang 2020 fortgesetzt. Während in den großen Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart) mit 446.000 Quadratmetern knapp zwei Prozent weniger Logistikfläche als im Vorjahr umgesetzt wurde, verzeichneten die Immobilienexperten außerhalb dieser Hotspots ein neues Allzeithoch: Insgesamt belief sich der Flächenumsatz hier auf knapp 1,04 Millionen Quadratmeter, 12,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das grundsätzliche Problem der großen Ballungsräume und mittlerweile auch der klassischen Ausweichstandorte ist das nicht ausreichende Flächenangebot.

Bei den Nutzergruppen an die Spitze gesetzt haben sich erneut Handelsunternehmen, die knapp 36 Prozent zum Ergebnis beisteuern und Industrieunternehmen mit 31,5 Prozent auf den zweiten Platz verweisen. Auf Vorjahresniveau, aber etwas unter ihrem langjährigen Schnitt bewegen sich Logistikdienstleister, die für ein Viertel des Flächenumsatzes verantwortlich zeichnen. Es sei nicht auszuschließen, dass gerade Logistiker möglicherweise die ein oder andere Anmietung verschoben haben, um die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung abzuwarten, vermutet BNP Paribas.

Mieten weiterhin stabil

Die Mietentwicklung im ersten Quartal wurde der Analyse zufolge noch nicht signifikant durch die Corona-Krise beeinflusst. Nicht zuletzt, da viele, vor allem größere Verträge, bereits länger verhandelt wurden und kurz vor Abschluss standen. In den bedeutenden Standorten liegen sie damit auf dem gleichen Niveau wie Ende 2019. Am teuersten ist weiterhin Berlin, wo die Spitzenmiete in den zentralen Top-Lagen aktuell bei 7,20 Euro pro Quadratmeter notiert. In München und Stuttgart sind 7,00 Euro pro Quadratmeter anzusetzen, in Frankfurt 6,60 Euro pro Quadratmeter und in Hamburg 6,30 Euro pro Quadratmeter. Unter 6 Euro pro Quadratmeter werden in Düsseldorf (5,75), Köln (5,40) und Leipzig (4,50) fällig.

Die Prognose für die nächsten Quartale gestaltet sich allerdings schwierig. „In welchem Umfang sich die Corona-Krise letztendlich auf die Entwicklung des Logistikmarkts auswirken wird, ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht seriös quantifizierbar“, sagt Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate. Während einerseits zu erwarten sei, dass Mietgesuche sowie Investitionen von einzelnen Unternehmen teilweise verschoben werden, reagierten viele Logistiker und Handelsunternehmen aktuell in Rekordzeit auf die sich durch die Krise ändernden Rahmenbedingungen und suchten zusätzliche Flächen. „Sowohl bezüglich des Flächenumsatzes als auch der Mieten bleibt die weitere Entwicklung also abzuwarten“, so Hafner.

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