Wiesbaden. Der milliardenschwere Zukauf des US-Konzerns Dematic bereitet dem Gabelstapler-Hersteller Kion Probleme. Wegen Projektverzögerungen und einer schwachen Nachfrage nach Angeboten für Logistik-Komplettlösungen muss der Konzern seine Prognose für das laufende Jahr senken. Selbst das besser als gedacht laufende Stammgeschäft mit Fahrzeugen für die Lagertechnik konnte die Schwäche in dem Großprojekt-Segment nicht ausgleichen, wie Kion am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Der im MDax notierte Konzern hatte Dematic erst im vergangenen Jahr übernommen.
Kion rechnet im laufenden Jahr nun mit 7,4 bis 7,7 Milliarden Euro Umsatz statt wie bisher mit 7,5 bis 7,95 Milliarden. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) werde zwischen 715 und 765 Millionen Euro erwartet. Bisher hatte hier die Spanne bei 740 bis 800 Millionen Euro gelegen. Auch die Prognose für den Auftragseingang wurde gesenkt. An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an: Kion-Aktien brachen um fast 13 Prozent auf rund 67 Euro ein.
Finale Zahlen am 29. Oktober
In den ersten neun Monaten konnte Kion vor allem dank der Dematic-Übernahme kräftig zulegen. Der Umsatz stieg vorläufigen Angaben zufolge um 47 Prozent auf 5,67 Milliarden Euro. Der operative Gewinn lag bei 562 Millionen Euro - rund 53 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit einem Preis von etwa zwei Milliarden Dollar (1,7 Mrd Euro) handelt es sich bei Dematic um den größten Zukauf der Firmengeschichte. Die endgültigen Zahlen für die ersten neun Monate legt Kion am 26. Oktober vor. (dpa)