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Kion kauft Dematic

21.06.2016 09:15 Uhr
Kion kauft Dematic
Kion will weiter wachsen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Boris Roessler

Kion will sein Logistikgeschäft ausbauen und nimmt für die Übernahme der US-Firma Dematic viel Geld in die Hand. Der milliardenschwere Zukauf soll die Wiesbadener beim Thema Industrie 4.0 weiterbringen.

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Wiesbaden. Der Gabelstapler-Hersteller Kion will mit einem milliardenschweren Zukauf sein Geschäft vor allem in den USA deutlich ausbauen. Kion werde für den Automatisierungs- und Lieferkettenspezialisten Dematic abzüglich bestimmter Verbindlichkeiten voraussichtlich einen Kaufpreis von etwa 2,1 Milliarden US-Dollar (1,85 Milliarden Euro) zahlen, teilte die im MDax notierte Gesellschaft am Dienstag in Wiesbaden mit. Dabei geht Kion von einem Unternehmenswert von 3,25 Milliarden Dollar aus. Genauere Details dazu nannte Kion nicht. Die Übernahme soll im vierten Quartal abgeschlossen sein.

Dematic kam mit knapp 6000 Mitarbeitern im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von rund 1,8 Milliarden Dollar, wovon 166 Millionen Dollar als bereinigter operativer Gewinn übrig blieben. Verkäufer sind die Finanzinvestoren AEA Investors und Ontario Teachers' Pension Plan. Kion selbst setzte 2015 mit rund 23 500 Mitarbeitern rund 5,1 Milliarden Euro um.

Der Zukauf werde zunächst durch einen Brückenkredit über drei Milliarden Euro finanziert, der von einer Gruppe von Banken fest zugesagt worden sei. Zudem plant Kion eine Kapitalerhöhung, an der auch der chinesische Großaktionär Weichai Power teilnehmen wird. Auf der jüngsten Hauptversammlung war die Ausgabe von bis zu zehn Prozent neuer Aktien genehmigt worden.

Stärkung der Logistik

Mit dem Zukauf verstärke sich Kion vor allem in der Logistik, sagte Unternehmenschef Gordon Riske laut Mitteilung. Wie kein anderer in der Branche könne Kion dann jeden Kunden nahtlos auf seiner Reise in Richtung Industrie 4.0 und Intralogistik 4.0 begleiten, und das weltweit. Unter Industrie 4.0 versteht man die Verzahnung der industriellen Produktion mit der Informations- und Kommunikationstechnologie.

Dematic gehörte unter anderem mehr als zwei Jahrzehnte zum Mannesmann-Konzern, der seine Tochter im Jahr 2000 an Siemens verkaufte. Die Münchener gliederten den Bereich ein paar Jahre später aus und veräußerten ihm an den Finanzinvestor Triton, der das Unternehmen wiederum an die jetzigen Eigentümer weiterverkaufte. Der Firmensitz ist in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia, die größte deutsche Niederlassung im hessischen Heusenstamm. (dpa)

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