Frankfurt am Main. Die Entwicklung auf dem deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt ist ungebremst. Wie die Immobilienberatung Colliers International meldet, verzeichneten die sieben Logistikhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart in den ersten sechs Monaten 2017 einen Flächenumsatz - generiert durch Eigennutzer und Vermietungen - von insgesamt rund 1,3 Millionen Quadratmetern. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von 18 Prozent.
Spitzenreiter Rhein-Main-Region
Die Top 3 der umsatzintensivsten Logistikregionen werden mit Abstand von der Rhein-Main-Region angeführt, die mithilfe von Vermietungen und Eigennutzern einen gesamten Flächenumsatz von rund 322.400 Quadratmetern erzielte und damit um zwei Prozent gegenüber Vorjahr zulegte. Die Hauptstadtregion Berlin/Brandenburg kam nach einem starken Jahresauftakt vor allem mithilfe von mehreren großvolumigen Deals zu einem Halbjahresergebnis von 226.600 Quadratmetern und weist somit ein Wachstum von 37 Prozent vor. Zwölf Prozent im Minus war dagegen die Hansestadt Hamburg mit einem Flächenumsatz von 225.000 Quadratmetern. Die Immobilienexperten von Colliers International führen dies auf den akuten Mangel an geeigneten und großvolumigen Entwicklungsgrundstücken zurück. Entspannung auf der Angebotsseite sei in Hamburg voraussichtlich erst wieder ab Anfang 2018 zu erwarten, wenn durch einige Neubauprojekte wieder neue Flächen auf den Markt gelangen.
„Mega-Trends wie der florierende Online-Handel, die digitale Revolution oder die Spezialisierung in den einzelnen Branchen treiben die Nachfrage nach Industrie- und Logistikflächen weiterhin in die Höhe. Besonders in den Top-Lagen sind passende Flächen ein knappes Gut und Nutzer aus allen Branchen müssen sich bei ihrer Suche nach geeigneten Flächen in Geduld üben“, kommentiert Peter Kunz, Head of Industrial & Logistics bei Colliers International, die Halbjahresergebnisse.
Spitzenmieten leicht gestiegen
Da es den Märkten an ausreichend neuen und modernen Flächen fehlt, wird die Nachfrage auf dem Mietmarkt zum größten Teil durch Bestandsflächen bedient. Dies wiederum verursacht einen Preisanstieg bei den Spitzenmieten, wenngleich dieser in der Summe mit einem Prozent noch vergleichsweise moderat ausfiel. Im Durchschnitt kam die Spitzenmiete in den Top-7 Regionen auf einen Wert von 5,85 Euro pro Quadratmeter.
Nach wie vor teuerster Standort in Deutschland ist die Logistikregion München mit einer Spitzenmiete von derzeit 6,85 Euro pro Quadratmeter für Logistikflächen ab 3.000 Quadratmeter. Besonders deutlich stieg in der bayerischen Landeshauptstand zuletzt die Durchschnittsmiete: Mieter müssen derzeit 6,40 Euro pro Quadratmeter und damit 30 Cent mehr berappen.
Leichte Preiserhöhungen bei den Spitzenwerten zeigten sich in der Region Stuttgart und Rhein-Main mit jeweils 6,30 Euro (plus zwei Prozent) und 6,40 Euro (plus zwei Prozent). Im Mittelfeld liegen Hamburg (5,80 Euro) und Düsseldorf (5,40 Euro), gefolgt von Köln (5,20 Euro) und Berlin (5,00 Euro). (mh)