Logistikimmobilien bleiben stabile Investitionsobjekte und weisen im ersten Halbjahr dieses Jahres neue Rekordwerte aus, wie aus einer Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate hervorgeht: Mit einem Transaktionsvolumen von knapp 6,6 Milliarden Euro konnte das Ergebnis aus dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 55 Prozent übertroffen werden. Demnach belegt die Assetklasse Logistikimmobilien mit 22 Prozent wieder den zweitgrößten Anteil am gesamten Umsatz des Gewerbe-Investmentmarkts, hinter Büro-Immobilien.
Berlin an der Spitze der Investitionen
Auf die bedeutenden deutschen Standorte entfielen im gesamten ersten Halbjahr fast 1,4 Milliarden Euro, was ebenfalls einem neuen Rekord entspricht, so BNP Paribas. Insgesamt konnten hierbei sechs von acht großen Logistik-Hubs mit Umsatzsteigerungen dazu beitragen, dass die Top-Märkte auf ein knapp 60 Prozent höheres Ergebnis als im Vorjahr kamen. Als entscheidendsten Treiber führen die Analysten die Hauptstadt Berlin an, die sich mit einem Volumen von 528 Millionen Euro an der Spitze deutlich absetzt. In München, Frankfurt, Leipzig, Hamburg und Düsseldorf wurden zwischen 100 und 200 Millionen Euro investiert. Auch die Stuttgarter Bilanz mit 84 Millionen Euro wird von BNP Paribas positiv bewertet, während in Köln mit 18 Millionen Euro bislang noch keine größeren Logistik-Investments registriert werden konnten. Insgesamt ist außerdem das hohe Volumen von 79 Prozent des Umsatzes außerhalb der Top-Märkte hervorzuheben.
Europäische und nordamerikanische Käufer an der Spitze
Nachdem in den letzten Jahren nach Angaben von BNP Paribas deutsche Investoren den Markt verstärkt dominieren, ist in jüngster Vergangenheit wieder eine deutlich höhere Aktivitäte aus dem Ausland zu beobachten: Internationale Anleger erreichten in den ersten zwei Quartalen von 2022 sowohl beim Volumen (3,7 Milliarden Euro), als auch beim Umsatzanteil (56 Prozent) ihr zweitbestes Resultat der letzten fünf Jahre. Den größten Beitrag hierzu lieferten europäische und nordamerikanische Käufer, die beide Spitzenwerte erzielen und mit Marktanteilen von jeweils rund 27 Prozent repräsentiert sind. Asiatische Käufer zeigen sich mit knapp zwei Prozent derweil weiter verhalten. Auch wenn deutsche Anleger mit anteilig 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr relativ gesehen sechs Prozentpunkte verlieren, entfallen auf sie gut 2,9 Milliarden Euro, was einer neuen Bestmarke entspricht, so die Analysten.
Logistikimmobilien im Ausnahmejahr
„Obwohl sich die geopolitisch-, wirtschaftlich- und finanzmarktgetriebenen Unsicherheiten im nächsten Quartal fortsetzen dürften, ist auch für die zweite Jahreshälfte generell mit einer guten Nachfrage nach Logistik-Assets zu rechnen. Da bereits zur Jahresmitte der langjährige Durchschnitt der Gesamtjahre geknackt werden konnte, steht dem Logistik-Investmentmarkt in jedem Fall ein Ausnahmejahr bevor. Bei den Renditen ist bei aller Euphorie jedoch nicht auszuschließen, dass sich diese im Jahresverlauf auf ein höheres Niveau beziehungsweise niedrigeres Preislevel zubewegen“, schätzte Christopher Raabe, Geschäftsführer bei BNP Paribas Real Estate, das zurückliegende zweite Quartal auf dem Logistik-Immobilienmarkt ein. (jl/mh)
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