Dingolfing. Im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojekts erforscht die BMW Group im Werk Dingolfing die Möglichkeiten einer intelligenten Fabrik im Bereich Logistik. Das Forschungsprojekt „Autonomous and Connected Logistics“ wird unterstützt durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Wie der Automobilkonzern erläutert, werden dabei mehrere innovative Produktionstechnologien aus dem Bereich Industrie 4.0 in einem Gesamtkonzept zusammengeführt und unter realen Bedingungen in Dingolfing erprobt. Die Vision sei eine vollvernetzten Produktion, in der autonome Transportsysteme, Logistikroboter und mobile Geräte reibungslos miteinander und dem Leitsystem kommunizieren können.
5G-Testbed geplant
Eine entscheidende Rolle für die Vernetzung spielt dabei die Erprobung der ultraschnellen 5G-Funktechnologie, die künftig die Echtzeit-Vernetzung von Maschinen und Anlagen ermöglichen soll. Im weiteren Projektverlauf soll im Werk Dingolfing ein sogenanntes Testbed aufgebaut werden. Im BMW-Produktionsnetzwerk habe das Joint Venture BMW Brilliance Automotive bereits alle drei Werke flächendeckend mit 5G ausgestattet, heißt es weiter. Langfristiges Ziel sei, an allen weltweiten Werksstandorten des Autobauers ein 5G-Netz aufzubauen.
Über drei Millionen Euro vom Wirtschaftsministerium
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger lobt das „hochinnovative Projekt“, mit dem sich der Standort Dingolfing als „Vorreiter im Zukunftsfeld Industrie 4.0“ präsentiere. Im Rahmen der Forschungs- und Entwicklungsinitiative „Regionalverbünde Autonomes Fahren“ steuert das Ministerium rund 3,23 Millionen Euro bei. Die BMW Group beteiligt sich an den Projektkosten mit rund 4,8 Millionen Euro.
Das Forschungskonsortium setzt sich neben der BMW Group aus drei weiteren bayerischen Unternehmen zusammen: Die m3connect GmbH aus Rosenheim arbeitet an der Bereitstellung eines privaten 5G Netzes im Werk Dingolfing, die Stäubli WFT GmbH aus Sulzbach entwickelt und produziert Transportlösungen, die autonom durch die Logistikbereiche manövrieren können. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch das Institut für Engineering Design of Mechatronic Systems in München. (mh)