Beckum. Treten Störungen und Stillstände bei Maschinen auf und werden diese nicht sofort behoben, kann das für Unternehmen schnell teuer werden. Damit Kunden im Notfall schnellstmöglich geholfen werden kann, setzt Anlagenbauer Beumer neuerdings beim Kunden-Support aus der Ferne auf Smart Glasses.
So funktioniert die Lösung: Wenn es Probleme mit der Anlage gibt, setzt sich der Mitarbeiter vor Ort die Brille auf und startet via Sprachbefehl eine Support-App. Nachdem er eine Servicenummer und einen Pincode eingegeben hat, wird einem Beumer-Techniker am anderen Ende der Leitung dasselbe Bild übertragen, das auch der Kunde sieht. So kann er ihm direkt Instruktionen geben und alle relevanten Informationen ins Sichtfeld einblenden. Der Mitarbeiter wiederum hat beide Hände frei, um den Anweisungen des Experten zu folgen und die nötigen Handgriffe zu tätigen. Erreichbar sind die Beumer-Servicetechniker rund um die Uhr an sieben Tage die Woche.
Zwei Ausgründungen treiben Digitalisierung voran
Die Lösung ist eines der ersten Produkte, die der westfälische Anlagenbauer über eine seiner beiden Ausgründungen, die an digitalen Lösungen tüfteln, entwickelt hat. Während Beumer in Berlin mit BEAM einen autark aufgestellten Company Builder ins Leben gerufen hat, arbeitet bei der BG.evolution in Dortmund ein Digitalteam in Zusammenarbeit mit Start-ups an sogenannten Minimum Viable Products, also Prototypen, die als mögliche Lösung für konkrete Kundenprobleme getestet werden. Die neuen Beumer-Smart-Glasses haben die Dortmunder gemeinsam mit ihren Kollegen aus dem Customer Support sowie der Forschung und Entwicklung in Beckum zur Marktreife gebracht. (mh)