Berlin. Laut dem Immobilienentwickler Jones Lang LaSalle (JLL) ist im vergangenen Jahr in der Region Berlin mit 493.300 Quadratmetern Lager- und Logistikfläche ein neuer Rekord beim Flächenumsatz erreicht worden. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2015 (456.000 Quadratmeter) wurde JLL zufolge um 8 Prozent übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr (2018: 407.000 Quadratmeter) steht ein Plus von 21 Prozent in der Bilanz, die fünf- und zehnjährigen Mittelwerte wurden um 22 und 33 Prozent übertroffen.
Als Grund dafür sieht JLL, dass Berlin für Unternehmen immer interessanter werde. Dies zeige auch die hohe Zahl der Abschlüsse: Insgesamt gab es im Jahr 2019 160 Stück. Auch das sei ein Rekord. 2018 waren es 110 Abschlüsse. Der Schnitt der vergangenen fünf Jahre läge bei 116 Verträgen. Der Berliner Süden (Berlin-Süd, Umland Süd, Areal Flughafen Berlin-Brandenburg) war demnach bei den Nutzern 2019 besonders begehrt. Auf ihn entfielen 56 Prozent des Umsatzes.
Amazon auf Platz eins bei gemieteter Fläche
Die größte Anmietung fand bereits im ersten Quartal 2019 statt: Amazon unterzeichnete einen Vertrag über rund 31.000 Quadratmeter für ein neues Sortierzentrum in einer Projektentwicklung in Schönefeld. Zudem werden vor allem viele kleinere Flächen in Berlin gemietet. Die meisten Abschlüsse entfielen im vergangenen Jahr auf Flächen zwischen 1000 und 5000 Quadratmeter. In der Größenordnung ab 5000 Quadratmetern gab es im vergangenen Jahr insgesamt 29 Abschlüsse. Die durchschnittliche Deal-Größe in dieser Kategorie liegt bei 9700 Quadratemter.
Die stärkste Nachfrage kam JLL zufolge von Handels- und E-Commerce-Unternehmen. Ihr Anteil am Flächenumsatz liegt bei 35 Prozent. Zweitstärkste Branche sind Unternehmen aus dem Bereich Transport, Verkehr und Lagerhaltung mit einem Anteil von 26 Prozent. Auf Industrieunternehmen entfallen 22 Prozent.
Spitzenmiete im Light-Industrial-Segment steigt deutlich
Nach einem Anstieg um 10 Prozent im Jahr 2018, blieb die Spitzenmiete für Flächen ab 5000 Quadratmeter 2019 bisher stabil bei 5,50 Euro pro Quadratmeter im Monat. Betrachtet man die Teilmärkte unabhängig von der Größe der Flächen, so sind die Spitzenmieten im vierten Quartal allerdings durchaus gestiegen, am stärksten im Teilmarkt Berlin-Süd: Hier kletterte die Spitzenmiete um 33 Prozent von 7,50 auf 10,00 Euro pro Quadratmeter im Monat. Laut Britt Habermann, Senior Team Leader Industrial Agency JLL Berlin, gelte dies allerdings zum Großteil für Flächen im sogenannten Light-Industrial-Segment. In diesem Bereich gäbe es kaum bis gar keine Flächen mehr, so Habermann. (ja)