Lüttich. Der chinesische Online-Handelsriese Alibaba wird seinen ersten Europa-Hub wohl am Flughafen der belgischen Stadt Lüttich bauen. Das berichten mehrere belgischen Zeitungen unter Berufung auf Aussagen des Alibaba-Europachefs, Terry von Bibra. Eine offizielle Bestätigung aus der Alibaba-Zentrale in der chinesischen Millionenstadt Hangzhou gibt es allerdings noch nicht.
Lüttich hätte sich damit gegen andere Konkurrenten für das Logistik-Drehkreuz des weltweit operierenden Handelsriesen durchgesetzt. Besonders die Niederlande hatten sich mit dem Standort Maastricht um den Zuschlag für den Alibaba-Hub stark gemacht. Neben Lüttich will Alibaba weitere Logistik-Drehkreuze in Hong Kong, Dubai, Kuala Lumpur und Moskau bauen.
380.000 Quadratmeter große Logistikhalle
In Lüttich soll angeblich eine 380.000 Quadratmeter große Logistikhalle für die Aktivitäten von Alibaba entstehen. Lüttichs Bürgermeister Willy Demeyer geht von der Schaffung von mehreren tausend Arbeitsplätzen aus. Nähere Details zu den Plänen von Alibaba in Lüttich sind noch nicht bekannt.
„Entscheidend ist nicht, ob wir ein Gebäude bauen oder nicht“, wird von Bibra von den belgischen Wirtschaftszeitungen De Tijd und L’Echo zitiert. Bedeutender sei, dass Alibaba eine weitgehende Zusammenarbeit mit Lüttich beginnen werde. Erste Flugzeuge von Alibaba seien bereits von Hangzhou nach Lüttich geflogen. Nach einer gewissen Zeit werde Alibaba die Entwicklung analysieren und über die Gründung weiterer Logistikzentren in Europa nachdenken.
Alibaba wurde 1999 gegründet und gehört mit einem Börsenwert von rund 500 Milliarden US-Dollar zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Zurzeit beschäftigt Alibaba weltweit gut 66.000 Mitarbeiter. Die Alibaba-Gruppe zählt aufgrund ihres Unternehmensprofils als Konkurrent des US-Onlineriesens Amazon. (kw/stm)