Bad Neustadt. „Sucht euch einen Job in der Logistik, es wird kaum einen spannenderen geben“. Mit diesen Worten begrüßte Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI), die jungen Besucher beim Tag der offenen Tür der Geis Gruppe und „Hallo, Zukunft!“. Die von BMVI, Verlag Heinrich Vogel und TollCollect getragene Initiative hat sich auf Fahnen geschrieben, für Nachwuchs in der Logistikbranche zu sorgen und somit dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Rund 30 Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Bad Neustadt nutzten die Gelegenheit, einen Tag hinter die Kulissen des international aufgestellten Logistikunternehmens Geis zu werfen, das alleine in Deutschland 3000 Mitarbeiter beschäftigt und aktuell 283 Logistiker ausbildet, 100 davon im Raum Unterfranken.
Vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten
Ob Speditionskaufleute, Kaufleute für Büromanagement, Fachkräfte für Lagerlogistik, Fachlageristen, IT-Spezialisten und nicht zuletzt Berufskraftfahrer (BKF) – die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Geis Gruppe sind vielfältig und genau das wurde im Rahmen des Aktionstags anschaulich aufgezeigt. An mehreren Stationen, von der Kommissionierung und Erfassung, über die Disposition bis hin zur Be- und Entladung, konnten die Logistikfachkräfte in Spe nachvollziehen, welchen Weg etwa ein im Internet bestellter Fernseher in der Lieferkette zurücklegt, bevor er zu Hause in Empfang genommen wird.
Lkw-Fahrer gesucht!
Großen Anklang fand ein Fahrsimulator, an dem sich auch CSU-Politikerin Dorothee Bär versuchte. Leuchtende Augen bekamen nicht wenige der Schülerinnen und Schüler natürlich bei der Probefahrt in zwei „echten“ Lkw. Das große Sorgenkind unter den Ausbildungsberufen innerhalb der Logistikbranche ist und bleibt aber der Berufskraftfahrer. Davon weiß auch Geschäftsführer und Gastgeber Jochen Geis ein Lied zu singen. Auch sein Unternehmen habe Schwierigkeiten, in diesem Bereich Nachwuchs zu finden, zudem sei die Abbruchquote bei den BKF-Azubis vergleichsweise hoch. Neben der hohen Arbeitsbelastung gehört sicher auch die Entlohnung zu den Faktoren, die viele junge Leute davon abhält, Lkw-Fahrer zu werden. „Wir müssen uns dem stellen und dürfen uns nicht zurücklehnen“, betont Geis. Sein Unternehmen schafft bereits viele Anreize für den BKF-Nachwuchs, sei es die Kostenübernahme beim Lkw-Führerschein oder Kooperationen mit Fahrschulen. Zudem können schon Minderjährige in Begleitung Fahrpraxis im Sprinter sammeln, bevor es auf den Bock geht. Auch mit Schnupperpraktika erziele man „sehr gute Erfolge“.
Jederzeit Schnupperpraktika möglich
Dies war dann auch das zentrale Thema in der abschließenden Fragestunde: Schon die erste Wortmeldung eines der Achtklässler kreiste um die Frage, ob und wann man denn ein Praktikum machen könne. Die Geis Gruppe beschränkt sich hier nicht auf klassische Schulpraktika, sondern bietet Interessierten ausdrücklich auch nach Schulschluss die Möglichkeit, in den Job als Logistiker hineinzuschnuppern.
Aber schon der Tag der offenen Tür dürfte bei so manchem der Schüler die Entscheidung für den Weg in die Logistikbranche geebnet haben und kann damit einmal mehr ein voller Erfolg gewertet werden. Für eine junge Teilnehmerin, deren Eltern bereits in der Logistikbranche arbeiten, stand nach dem Aktionstag bereits der Entschluss fest, die Familientradition fortzuführen – wohl als Speditionskauffrau. (mh)
Weitere Eindrücke vom Aktionstag dokumentieren wir in unserer Bildergalerie.