München. Rund elf Prozent der jährlich entlassenden Zeitsoldaten der Bundeswehr starten derzeit ihre zivile Karriere in der Logistik, diese Zahl meldete kürzlich der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr in München. Jährlich seien dies rund 1500 Offiziere und Unteroffiziere.
Nach Meinung von Experten bestätigen die Zahlen, dass sich ehemalige Soldaten in der Regel sehr gut für Aufgaben im Logistiksektor eignen. „Bei den Logistikunternehmen, für die wir Fach- und Führungskräfte suchen, stellen wir immer wieder fest, dass ehemalige Offiziere und Unteroffiziere sehr gut passen“, sagt Hard Knuschke von der Personalberatung Aquila Consulting. Das Logistikfachwissen, das für militärische Aufgaben gebraucht wird, sei nahezu deckungsgleich mit dem, was in zivilen Unternehmen gefragt ist. Zudem kämen Soldaten mit einem eher rustikalen Umgangston, der in vielen Logistikunternehmen herrscht, ausgezeichnet zurecht, berichtet der Personalberater.
Und Jakobs-Woltering vom Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft in Bayern ergänzt: „Da Logistik für die Bundeswehr eine Kernkompetenz ist und quer durch die Truppe eine wichtige Rolle spielt, ist selbst jenseits der reinen Logistikeinheiten viel entsprechendes Know-how vorhanden.“
Anspruch auf finanzielle Förderung
Der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr weist auch darauf hin, dass Soldaten auf Zeit einen Anspruch auf Förderung der schulischen und beruflichen Bildung am Ende und nach ihrer Wehrdienstzeit haben. Erstattet würden die notwendigen Kosten wie Lehrgangs- und Studiengebühren, Aufwendungen für Ausbildungsmittel, Reise- und Trennungsauslagen und gegebenenfalls ein Umzug.
Der zeitliche und finanzielle Förderumfang hänge grundsätzlich von der Verpflichtungsdauer ab. Ein Zeitsoldat, der sich zu vier Jahren Dienst verpflichtete, könne bis zu 2990 Euro an Förderung erhalten, die er binnen sieben Monaten nutzen kann. Wer sich für zwölf Jahre verpflichtete, kann Fördermittel in Höhe von 12.195 Euro in einem Zeitraum von fünf Jahren in Anspruch nehmen.
Weitere Infos in der VerkehrsRundschau 19/2014 vom 9. Mai, Seite 24. Zum E-Paper