Brüssel/Potsdam. Bis 2040 sollen alle neu verkauften Lastwagen ohne fossile Kraftstoffe fahren, um das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden, zu erreichen. Darauf haben sich die europäischen Lkw-Hersteller jetzt in einer gemeinsamen Erklärung verständigt, teilte der Branchenverband ACEA am Dienstag mit. Dieses Ziel könne allerdings nur erreicht werden, wenn die richtige Lade- und Tankinfrastruktur aufgebaut werde und ein entsprechender politischer Rahmen geschaffen werde – einschließlich einer CO2-Bepreisung, um den Übergang voranzutreiben. Denn emissionsfreie Fahrzeuge würden nicht durchstarten, solange Diesel billiger bleibe als etwa E-Fuels, so ACEA. Unterzeichnet haben die Vereinbarung die CEOs von Daimler, Scania, Volvo, MAN, DAF, Ford und der Iveco-Mutter CNH Industrial.
„Wenn der Straßengüterverkehr seine Rolle im Dienste der Gesellschaft beibehalten soll, müssen wir so schnell wie möglich von fossilen Kraftstoffen wegkommen“, sagte Henrik Henriksson, Vorsitzender des Nutzfahrzeugausschusses des ACEA und CEO von Scania. „Wir sind nicht nur davon überzeugt, dass dies notwendig ist, wir wissen auch, dass es möglich ist, und wir sind bereit, es zu verwirklichen.“ Die gemeinsame Erklärung der Lkw-Hersteller skizziert den Fahrplan und die Bedingungen für die Umgestaltung des Straßengüterverkehrssystems. Dazu gehören neben Investitionen der Nutzfahrzeugindustrie auch politische Optionen wie Straßenbenutzungsgebühren, die am CO2-Ausstoß ausgerichtet sind, und ein Energiebesteuerungssystem, das sich am Kohlenstoff- und Energiegehalt orientiert. (ag)
Horst Köhler