Wien. In Österreich fehlen bis zu 8000 Lkw-Fahrer, berichtet die Wirtschaftskammer (WKÖ), die darauf hinweist, dass sich der Personalmangel noch weiter verschärfen werde. Von den derzeit rund 100.000 berechtigten Fahrern und Fahrerinnen gehen in den kommenden zehn Jahren 20 Prozent in den Ruhestand, erklärte die WKÖ.
„In der Obersteiermark gibt es bereits Lkw, die stillstehen, weil das Personal fehlt“, sagte der steirische WKÖ-Fachgruppenobmann für Güterbeförderung, Peter Fahrner, gegenüber der „Kleinen Zeitung“. Dort gehe es vor allem um Holztransporte, die besonders herausfordernd seien. Horst Schachner, steirischer Landesvorsitzender der Transportgewerkschaft Vida, nannte einen zentralen Hebel, um den Beruf für den Nachwuchs attraktiver zu machen: „Das Einzige, was hilft, ist die Reduzierung der Arbeitszeit.“
Neue Zielgruppen ansprechen
Dem widersprach allerdings die Wirtschaftskammer: „Wir haben schon jetzt zu wenige Leute, die die Arbeit erledigen“, entgegnete Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr der WKÖ. „Wer soll bei einer Reduktion der Arbeitszeit Herr und Frau Österreicher mit den Gütern des täglichen Bedarfs versorgen?“ Eine Arbeitszeitreduktion wäre laut Klacska genau der falsche Weg und würde das Problem im Gegenteil verschärfen.
Vielmehr gehe es darum, neue Zielgruppen, etwa mehr Frauen, anzusprechen. Klacska machte sich zudem für einen Lkw-Führerschein ab 17 Jahren stark. „Um den Facharbeitermangel zu bekämpfen, müssen wir die jungen Leute möglichst früh erreichen, nämlich am besten dann, wenn sie sich für einen Lehrberuf entscheiden.“ (ms)