Die EU muss im Interesse des Klimas und der künftigen Wettbewerbsfähigkeit der EU eine Führungsrolle übernehmen, indem sie dafür sorgt, dass alle neuen Lkw ab 2035 emissionsfrei sind. Dies fordert eine Koalition aus 44 Unternehmen des Transport- und Logistiksektors. In einem Schreiben an die EU-Kommission, das von weltweit bekannten Marken wie Siemens, Maersk, Unilever und PepsiCo unterzeichnet wurde, schreibt die Koalition, dass die Frist 2035 nicht nur machbar, sondern auch notwendig sei, um die mit fossilen Brennstoffen betriebene Lkw-Flotte rechtzeitig zu ersetzen. Nur so könne die EU bis 2050 Klimaneutralität erreichen.
Null-Emissions-Ziel gibt Investitionssicherheit
Ein Null-Emissions-Ziel für neue Lkw im Jahr 2035 würde den Fahrzeugherstellern Investitionssicherheit geben, um ihr Angebot an Batterie-Lkw und mit grünem Wasserstoff betriebenen Fahrzeugen zu skalieren, schreiben die Unternehmen. Große Lkw-Hersteller haben bereits angekündigt, dass die Hälfte ihrer Verkäufe bis 2030 emissionsfrei sein wird. Um dies umzusetzen, sind verbindliche Regeln erforderlich, die sicherstellen, dass die Investitionen und die Ausweitung des Fahrzeugangebots rechtzeitig erfolgen. So heißt es im offenen Brief. Nach Ansicht der Koalition könnten einige Fahrzeugkategorien, wie Baufahrzeuge, bis 2040 Zeit haben, um die Anforderungen zu erfüllen.
Die EU-Kommission wird ihren Vorschlag für neue CO2-Ziele für Lkw in den kommenden Monaten veröffentlichen.
"Die Dekarbonisierung unserer Logistik ist entscheidend, um unser Netto-Null-Ziel für 2039 zu erreichen. "
Michelle Grose, VP, Global Logistics and Fulfilment, Unilever
Höhere CO2-Reduktionsziele notwendig?
Gleichzeitig seien auch höhere CO2-Reduktionsziele für Lkw-Hersteller von -30 Prozent im Jahr 2027 und -65 Prozent im Jahr 2030 notwendig, um sicherzustellen, dass das Angebot an sauberen Lkw in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts ansteigt, schreiben die Unternehmen.
Die EU-Kommission solle sich der Forderung widersetzen, ein Anrechnungssystem für Kraftstoffe in die CO2-Ziele für Lkw einzubeziehen, da dies nicht zur Lösung des Emissionsproblems bei schweren Nutzfahrzeugen beitragen und verschiedene Arten von Gesetzen vermischen und deren Wirksamkeit untergraben würde.