Eine kürzlich von DLA Piper zusammen mit Infralogic veröffentlichte Studie prognostiziert, dass der Gesamtwert von Infrastrukturdeals für Elektrofahrzeuge weltweit in den nächsten fünf Jahren auf 57,4 Milliarden US-Dollar steigen wird. Die Umfrage-Ergebnisse zeigen zudem, dass Europa weltweit als Vorreiter bei der Festlegung ehrgeiziger Ziele zur Einführung von Elektrofahrzeugen angesehen wird. „Wenn wir uns vor Überregulierung in Europa hüten, die Fortschritte bei der E-Mobilität auf Fahrzeugseite und große Investitionen in die Ladeinfrastruktur eher hemmt als anreizt, wird der Infrastruktursektor in den kommenden Jahren voraussichtlich eine hohe Dynamik erleben“, kommentierte Sylvia Ebersberger, Partnerin im Bereich Commercial und Tech sowie Global Co-Chair Automotive bei DLA Piper, die Veröffentlichung der Studie.
Die Befragten nannten als wichtigste Treiber des Fortschritts bei der E-Mobilität mit Auswirkungen auch auf die Ladeinfrastruktur vor allem unterstützende Regierungspolitik und -vorschriften (65 Prozent). Durch das im Februar dieses Jahres festgelegte Ziel der Europäischen Kommission, wonach ab 2035 alle neuen in der Europäischen Union verkauften Autos keine CO2-Emissionen mehr produzieren sollen, werden alle Beteiligten zum Handeln gezwungen. „Aus der Studie geht deutlich hervor, dass in absehbarer Zeit ein hohes Wachstum des Ladeinfrastrukturmarkts erwartet wird. Vor allem in Deutschland herrscht durch das Zusammenspiel von (De-)Regulierung, Beschleunigung von Verfahren und die Förderung und Vereinfachung von privaten Investitionen derzeit im gesamten Infrastruktur- und Energiesektor ein sehr dynamisches Klima, das Investitionen weiter fördern wird“, so Michael Cieslarczyk, Leiter des deutschen Energieteams von DLA Piper sowie Mitglied des internationalen Leadership Teams des Energy & Natural Resources Sektors der Kanzlei.
Wenn es um den Ausbau der Ladeinfrastruktur in den letzten drei bis fünf Jahren geht, identifizieren die meisten der in der Studie Befragten (65 Prozent) die USA als das Land, das den bedeutendsten Fortschritt gemacht hat, dicht darauf folgt China (59 Prozent). Nach den USA und China nannten die Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer mehrere europäische Märkte als Orte mit signifikanten Fortschritten in der Ladeinfrastruktur, insbesondere Norwegen (46 Prozent), die Niederlande (39 Prozent) und Schweden (34 Prozent). Als Hauptrisiken im Zusammenhang mit Investitionen in die Ladeinfrastruktur nannten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Betriebs- und Wartungskosten von Ladestationen (46 Prozent) und die hohen Anfangskosten sowie die finanziellen Investitionen, die erforderlich sind (44 Prozent). Unzureichende Standardisierung und Kompatibilität zwischen Ladeausrüstungen gelten ebenfalls als bedeutende Hindernisse für große Investitionen in die Ladeinfrastruktur.