Digital und modular
Auf der InnoTrans zeigt DB Cargo den Zug der Zukunft – Innovationen sorgen für mehr Güter auf der klimafreundlichen Schiene
Mehr als 150.000 Besucher aus 150 Ländern strömen alle zwei Jahre nach Berlin, um auf der internationalen Leitmesse für Verkehrstechnik zu erfahren, wohin die Reise in Sachen Schienenverkehr und Technik geht. Die DB Cargo AG stellt auf der InnoTrans in diesem Jahr ihre Innovationen noch einmal im Detail vor und nutzt dazu auch das Gleis- und Freigelände des Messegeländes.
Der innovative m²-Güterwagen
Auf den 3.500 laufenden Schienenmetern steht unter anderem der m²-Güterwagen – und der ist eine echte Revolution auf der Schiene. Fakt ist: Aktuell sind Güterwagenflotten aufgrund der großen Diversifizierung und Spezialisierung je nach Bau- und Ladungsart in ihrer Flexibilität eingeschränkt. Aus diesem Grund ist mit der Beschaffung eines Wagens „lebenslang“ festgelegt, welche Güter dieser – in der Regel über mehrere Jahrzehnte – transportieren soll. Dank des innovativen m²-Systems können Güterwagen jetzt aber je nach Einsatzzweck konfiguriert werden. Das neue System erweitert die Einsatzmöglichkeiten enorm: So wird ein Holzwagen bei Bedarf zum Pulp-and-Paper-Wagen oder ein Coilwagen zum Schrottwagen. Der Wechsel dauert je nach Einsatzszenario maximal einen Tag, teilweise bei Kranung in Terminals auf einen Lkw für einen kurzen Vor- oder Nachlauf sogar nur Minuten. Und natürlich ist der innovative Güterwagen uneingeschränkt einzelwagenverkehrsfähig.
Die Digitale Automatische Kupplung DAK
Damit die Verkehrsverlagerung auf die Schiene zugunsten von Klima und Gesellschaft gelingt, wird mehr Kapazität im bestehenden Schienennetz benötigt. Diese lässt sich durch Automatisierung und Digitalisierung von Fahrzeugen, Instandhaltung und Prozessen schaffen.
Ein wichtiger Baustein dafür ist die Digitale Automatische Kupplung (DAK), die DB Cargo auf dem Außengelände der InnoTrans in Berlin präsentiert. Gerade im Einzelwagenverkehr ist Geschwindigkeit wichtig. Die DAK vereinfacht und beschleunigt das Zusammenstellen eines Güterzugs im Rangierbahnhof immens, indem sie ohne schwere körperliche Arbeit des Rangierpersonals eine mechanische Verbindung zwischen den Wagen herstellt. Gleichzeitig verbindet die DAK die Luftleitung für die Bremse sowie die Strom- und Datenleitungen im Zug – ebenfalls vollkommen automatisch. Damit schafft die DAK die Voraussetzungen für die Digitalisierung und Automatisierung des Schienengüterverkehrs. Sie ebnet damit den Weg für weitere mögliche Anwendungen wie die automatische Bremsprobe, Zugschlusskontrolle, Versorgung und Anbindung von Telematik der Intelligenten Güterwagen sowie die Erfassung der Wagenreihung. In den neuen m²-Wagen ist bereits Bauraum für die neue Kupplung vorgesehen.
Die Zweikraftlok
Um Güterwagen bis zum Gleisanschluss des Kunden zu fahren, sind heute noch Dieselloks im Einsatz. Denn: Auch wenn die Hauptstrecke elektrifiziert ist, ist die „letzte Meile“ meist nur mit einem Verbrennungsmotor befahrbar. Für den Antrieb von m²-Wagen samt DAK sorgt deswegen dann die Zweikraftlok vom Typ Vectron Dual Mode. Die kann jetzt schon beides: Sowohl mit Dieselmotor als auch elektrisch auf Strecken mit Oberleitung fahren. Das reduziert den Dieselverbrauch und die CO₂-Emissionen. Mit den neuen Lokomotiven spart die Deutsche Bahn jährlich rund 17.000 Tonnen CO₂ ein. Neben der klassischen Bedienung von Kundenanschlüssen, die in der Regel nicht elektrifiziert sind, können mit der Zweikraftlok künftig auch schwerere Übergabefahrten abgedeckt werden, für die heute noch größere Diesel- und E-Loks eingesetzt werden müssen.
Mehr zu den innovativen Lösungen von DB Cargo, ihrer Funktionsweise und ihrer Bedeutung für den Schienengüterverkehr der Zukunft, lesen Sie in den Logistik-News von DB Cargo.