Erfurt. Der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) hat Landesgesundheitsministerin Heike Werner (Linke) zu einer Lockerung der Quarantäneregelung für Lkw-Fahrer aufgefordert. Das geht aus einer Pressemitteilung des LTV hervor. LTV-Geschäftsführer Martin Kammer dazu: „In einigen anderen Bundesländern wird das so gehandhabt, Thüringen muss sich dem anschließen.“
Konkret fordert der LTV, die Kraftfahrer aus der Quarantäne-Regelung zu nehmen, die mehr als 72 Stunden im Ausland waren. Gleiches müsse auch für Kraftfahrer mit ausländischer Staatsbürgerschaft gelten, die in Thüringen einem Beschäftigungsverhältnis nachgehen, unterstrich Kammer. „Wir wissen, dass Ministerin Werner an der bundeseinheitlichen Regelung festhält. Aus unserer Sicht ist dieser Weg aber kaum praktikabel. Denn er führt zu Fachkräftemangel und gefährdet damit die Versorgungssicherheit.“ Der Verband hat exemplarisch zwei Strecken nach Südfrankreich und Norditalien mit 96 beziehungsweise 80 Stunden Fahrtdauer außerhalb Deutschlands berechnet, die die Praxis im internationalen Fernverkehr darstellen. „Durch die Quarantäne müssen die Fahrer pausieren, der Lkw würde wegen des derzeitigen Fachkräftemangels zehn Tage stehen bleiben“, unterstrich Kammer.
Lkw-Fahrer dürfen an Rast- und Autohöfen Pause machen
Unterdessen wurde eine dringende Forderung des LTV nach Öffnung der Rast- und Autohöfe umgesetzt, diese seien nun Kantinen gleichgesetzt. Damit hätten Kraftfahrer die Möglichkeit auf eine warme Mahlzeit und eine Pause außerhalb ihrer Lkw. (ja)