Das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen gewinnt nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung an Bedeutung. Bei einer Befragung unter über 1200 Arbeitnehmern verschiedener Branchen nannten 49 Prozent Nachhaltigkeit als wichtiges Ziel. Bei einer Vergleichsbefragung im Dezember 2020 lag dieser Wert noch zwölf Punkte niedriger. Die Studienautoren merken aber an, dass die Bewertung der Nachhaltigkeit für die Unternehmensziele nicht immer mit den persönlichen Einstellungen deckungsgleich sei.
So sind für 41 Prozent der Befragten die CO2-Bilanz und der Klimaschutz im Unternehmen wichtig. Bei der Frage, welche Aspekte beim Thema Arbeit und Arbeitgeber wichtig sind, steht die Arbeitsplatzsicherheit ganz vorne, gefolgt von Gehalt und Kollegialität. Erst an fünfter Stelle spielen Unternehmenswerte eine Rolle und erst auf Platz 7 auf einem Ranking von 1 bis 10 die Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft. Zwischen den Geschlechtern gab es hier keine Unterschiede.
Studienautoren zeigen sich ernüchtert
In den verschiedenen Altersgruppen sieht es diesbezüglich jedoch anderes aus. Laut Studie stehen bei den 18- bis 24-Jährigen die Unternehmenswerte, mit denen die Arbeitnehmer sich identifizieren können, und die Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft auf den Rängen 8 und 9. In den Gruppen der 45- bis 65-Jährigen liegen diese Aspekte auf den Rängen 5 und 7. „Dies ist umso erstaunlicher, weil in der Öffentlichkeit oft Bilder von in Umweltfragen engagierter junger Menschen dominieren“, heißt es in der Studie. Andererseits sei es nachvollziehbar, dass junge Menschen am Anfang ihres Berufslebens auf Sicherheit mehr Wert legten.
Bei der Wahl des Arbeitgebers spielt Nachhaltigkeit keine große Rolle. Die Studienautoren sprechen generell von einer „eher ernüchternden bis alarmierenden Bilanz“, was das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen angeht. (tb/dpa)