Der so genannte Bierzug, mit dem eine Brauerei und eine Lebensmittelkette in Belgien den Biertransport von der Straße auf die Schiene verlegen wollten, hat sich als Flop erwiesen. „Der Zug ist außer einer Probefahrt nie gefahren“, heißt es jetzt als Antwort auf eine parlamentarische Anfrage im belgischen Parlament. Grund seien die Kosten, die höher gewesen wären, als zunächst gedacht.
Rund 5.000 Lkw-Fahrten pro Jahr hätte der Bierzug eigentlich ersetzen sollen. Das Bier sollte von der Brauerei in Jupille bei Lüttich per Schiene nach Ninove westlich von Brüssel zum Verteilerzentrum der belgischen Supermarktkette Delhaize transportiert werden. Die Bürgermeisterin von Ninove Tania De Jonge, die auch Abgeordnete im belgischen Parlament ist, hatte sich jetzt beim belgischen Verkehrsminister nach dem Schicksal des Zuges erkundigt.
„2017 ist der Bierzug als Pilotprojekt konzipiert worden“, erklärt Delhaize-Sprecher Roel Dekelver gegenüber der öffentlich-rechtlichen belgischen Rundfunkanstalt VRT. Damals wurde das Projekt von Politikern als „gelungenes Beispiel für Kombiverkehr“ gelobt. Die Idee sei immer noch gut und Delhaize wäre auch bereit gewesen, etwas mehr Geld für den Biertransport per Schiene als per Straße zu bezahlen. Doch die tatsächlichen Mehrkosten seien dann so hoch gewesen, dass Delhaize den Bierzug „einen stillen Tod hat sterben lassen“, so Dekelver.