Wiehl. Ein 34 Jahre alter Lastwagenfahrer hat seinen schrottreifen, gerade stillgelegten Sattelzug vom Gelände einer Werkstatt im oberbergischen Wiehl einfach wieder mitgenommen und auf die Autobahn 4 gelenkt. Nach etwa 80 Kilometern stoppte die Polizei den Fahrer, wie die Beamten am Freitag mitteilten.
Demnach war der Mann am Dienstag zunächst in der Werkstatt aufgetaucht, weil die Bremsen seines Aufliegers aus Belgien defekt waren. Als er die Kosten gehört habe, wollte er laut Polizei wieder wegfahren – allerdings rief der Werkstattmitarbeiter vorher die Polizei. Der Lkw wurde stillgelegt. Am Mittwochmorgen dann kam der 34-Jährige zurück, setzte sich hinters Steuer und fuhr am protestierenden Werkstattchef vorbei auf die A4 in Richtung Aachen.
Lkw-Fahrer und Transportunternehmer drohen Geldstrafe
In Kerpen wurde der Lkw schließlich angehalten. Eine Kontrolle habe ergeben: Neben den kaputten Bremsen hatten die Reifen der Hinterachse kein Profil, die Fracht – Holzstämme – war in einem Seecontainer untergebracht, der Lkw war hoffnungslos überladen und der Auflieger dadurch teilweise gebrochen. Die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten konnte der Lkw-Fahrer zudem nicht dokumentieren. Die Beamten schrieben Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen gegen den Fahrer und das Transportunternehmen und behielten eine Sicherheitsleistung von 2200 Euro ein.
Erst nach umfassender Reparatur des Sattelzugs darf der Mann seine Fahrt fortsetzen – allerdings ohne die Ladung. (dpa/ag)