Mitrovica. Nachdem Serbien und Kosovo ihren Streit um Auto-Kennzeichen beigelegt haben, sind die Grenzübergänge zwischen den zwei Ländern wieder passierbar. Nach Agenturmeldungen haben die beiden Staaten die blockierten Grenzübergänge wieder freigegeben. Autos und Lastwagen, die über Tage die Straßen zur Grenze blockierten, konnten wieder weggefahren. Im Konflikt, der militärisch zu eskalieren drohte, war am Donnerstag unter EU-Vermittlung ein Kompromiss erzielt worden.
Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo hatten sich vor knapp zwei Wochen massiv verschärft, als das Kosovo serbische Autokennzeichen nicht mehr anerkannte. Es rechtfertigte sein Vorgehen als Maßnahme der „Gegenseitigkeit“, da kosovarische Fahrzeuge schon seit Jahren gezwungen sind, bei der Einreise nach Serbien vorübergehend serbische Kennzeichen zu verwenden. Die Regierung in Pristina wollte deshalb auch serbische Pendler verpflichten, bei der Einreise provisorische kosovarische Kennzeichen anzubringen.
Die Regierung in Pristina verlegte zudem Spezialeinheiten der Polizei in den Norden des Kosovo, wo überwiegend ethnische Serben leben. Serbien schickte daraufhin Panzer an die Grenze. Im Kompromiss vom Donnerstag sagte das Kosovo zu, die Spezialeinheiten der Polizei von der Grenze abzuziehen und Straßensperren aufzuheben. Die NATO-geführte KFOR-Schutztruppe soll nun für eine „sichere Umgebung und Bewegungsfreiheit“ im Grenzgebiet sorgen. (ms)