Mannheim. Man habe beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim Klage gegen einen Planfeststellungsbeschluss zur Hermann-Hesse-Bahn eingereicht, teilte der Naturschutzbund (Nabu) am Donnerstag in Stuttgart mit. Es sei „völlig unbewiesen, dass Bahnbetrieb und Fledermausschutz zu vereinbaren sind“, erklärte Nabu-Vorstand Hans-Peter Kleemann. Bis April wollen die Umweltschützer ihre Klage ausführlich begründen und dabei auch noch ein Gutachten einbeziehen, das noch in Arbeit ist.
Den Umweltschützern geht es um zwei seit 30 Jahren nicht mehr genutzte Bahntunnel. Die Tunnel sind Heimat Tausender Fledermäuse. Der Nabu betont, man sehe das Bahnprojekt als Schritt zur nachhaltigen Mobilität grundsätzlich positiv. In seiner jetzigen Form sei das Projekt jedoch nicht akzeptabel, daher müsse es geändert werden. Die Umweltschützer hatten Vorschläge zum besseren Artenschutz bei dem Bahnprojekt gemacht, etwa mit langsameren Tunnelfahrten. Aus Sicht der Behörden würde dies das Projekt aber unwirtschaftlich machen.
Der bereits genehmigte Bauabschnitt betrifft zwar nicht die Tunnel mit den Fledermäusen. Allerdings befürchten die Umweltschützer, dass wegen der Baumaßnahmen vollendete Tatsachen für das gesamte Projekt geschaffen und Artenschutzbelange bei der Genehmigung der Tunnel-Bauabschnitte dann kaum noch berücksichtigt würden. (dpa)