München. Nach der Genehmigung einer dritten Startbahn am Flughafen München durch das Bundesverwaltungsgericht bietet die katholische Kirchen den betroffenen Anwohnern seelsorgerischen Beistand an. Ein hauptberuflicher Diakon solle sich ihre Sorgen und Ängste anhören und zwischen Gegnern und Befürwortern vermitteln, teilte das Erzbischöfliche Ordinariat München und Freising mit.
Normalerweise arbeitet der Diakon Sebastian Lenz im Pfarrverband Wartenberg im Landkreis Erding. Nun soll er zunächst fünf Stunden pro Woche für die Flughafen-Anwohner in Attaching und Eittingermoos bei Freising da sein. Er wolle den Leuten zeigen, dass die Kirche Interesse an ihrem Schicksal habe und ihnen helfen, mit ihren Ängsten umzugehen, sagte Diakon Sebastian Lenz, der sonst im Pfarrverband Wartenberg im Landkreis tätig ist. Die Menschen könnten mit ihm reden, aber auch jammern, weinen und ihren Ärger rauslassen.
Die Pläne für eine dritte Start- und Landebahn erhitzen seit Jahren die Gemüter. Während die Befürworter wirtschaftliche Argumente anführen, lehnen die Gegner den Bau als unnötig ab und verweisen auf den Naturschutz und eine extreme Belastung der ohnehin lärmgeplagten Anwohner. Nach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts vor gut einer Woche kann das umstrittene Milliardenprojekt nun rein rechtlich gebaut werden. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) forderte deshalb eine schnelle politische Entscheidung, vor allem mit der Stadt München, die den Bau der Landepiste als Airport-Miteigentümerin blockiert. Sie fühlt sich an einen ablehnenden Bürgerentscheid aus dem Jahr 2012 gebunden. (dpa)