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ZDS: Hafenwirtschaft droht erheblicher Schaden

07.08.2007 17:27 Uhr
ZDS: Hafenwirtschaft droht erheblicher Schaden
Ein Streik hätte vor allem für die Hafenwirtschaft erhebliche Konsequenzen (Bild: Arndt)
© Foto: Arndt

Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS): Erfolge der Verlagerung auf die Schienen drohen zunichte gemacht zu werden

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Hamburg/Bremen. Der bevorstehende Bahnstreik könnte die deutschen Seehäfen erheblich treffen, sollte er sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Davon geht Klaus Heitmann, Hauptgeschäftsführer im Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe ZDS in Hamburg aus. „Die deutschen Seehäfen sind traditionell Eisenbahnhäfen. Der Anteil der Bahn am Seehafen-Hinterlandverkehr liegt bei rund 35 Prozent. In den vergangenen Jahren hat die Seehafenverkehrswirtschaft viel getan, um den Anteil der Bahn am Modal- Split zu stärken – mit Erfolg“, erklärte Heitmann gegenüber der VerkehrsRundschau. Zugleich appellierte er an die beiden Lager aus Bahn und Lokomotivführer-Gewerkschaft GDL, alles zu unternehmen, um den Arbeitskonflikt doch noch zu vermeiden. Zu den nach gegenwärtigem Sachstand durch einen Streik besonders verletzbaren Häfen gehören aus seiner Sicht die großen Universalhäfen Hamburg und Bremen/Bremerhaven. „Täglich laufen rund 400 Güterzüge nur auf diese Häfen zu beziehungsweise verlassen diese“, so Heitmann. Davon entfalle die Hälfte auf Container-Ganzzüge, die andere Hälfte auf Massengut und konventionelle Stückgüter sowie Projektladung. Wichtige Industrien hätten ihre Beschaffungslogistik aus den Seehäfen heraus auf die Bahn abgestellt. Daher würden unterbrochene Lieferketten die Arbeitsfähigkeit der Industrieunternehmen schnell beschneiden. Nachteile durch einen Streik sieht Heitmann für die norddeutschen Seehäfen auch im europäischen Hafenwettbewerb entstehen. Denn dieser würde mehr und mehr über die Qualität des Hinterland-Angebotes entschieden. Schiffe könnten somit auf andere Häfen ausweichen. Wer sich bei den Schienen-Operateuren umhört, erhält zum gegenwärtigen Zeitpunkt recht allgemein gehaltene Aussagen. Karl-Heinz Kramp von der Eurogate Intermodal aus Hamburg bestätigt beispielsweise lediglich einen ausführlichen Kundenkontakt. „Wir wissen ja nicht, was nun wirklich kommt. Dann müssen wir sehen, was wir aus der Situation machen können“, erklärte Kramp kurz und bündig. Sein Unternehmen lässt werktäglich zehn Züge von und nach Hamburg rollen. Wie die VerkehrsRundschau aus Hafenkreisen erfuhr, soll die DB-Organisation zugesichert haben, den Schienenverkehr von und nach den Seehäfen mit Priorität zu behandeln. Somit könnten wohl 75 Prozent der Züge bearbeitet werden. Die Hamburg Port Authority (HPA), Eigentümerin und Betreiberin des rund 330 Kilometer langen Schienennetzes in Deutschlands größtem Universalhafen, verspricht, „die Auswirkungen des Lokführerstreiks auf die Leistungsfähigkeit des Hafens so gering wie nur möglich zu halten“. Inzwischen sei eine „Task Force“ gebildet worden. Deren Experten würden die Lage täglich analysieren und „zeitnahe Reaktionen“ absprechen. (eha)

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