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Zahlungsmoral im dritten Quartal gestiegen

23.11.2023 13:42 Uhr | Lesezeit: 4 min
Ein Taschenrechner liegt auf ein paar Gelscheinen und Münzen
Deutsche Unternehmen bezahlen trotz zahlreicher Krisen ihre Rechnungen schneller
© Foto: Thomas Francois/stock.adobe.com

Der Zahlungsverzug deutscher Unternehmen hat sich laut Creditreform trotz zahlreicher Krisen deutlich reduziert.

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Trotz anhaltender Inflation, steigender Zinsen und wirtschaftspolitischer Unsicherheit, hatten die deutschen Unternehmen im dritten Quartal 2023 eine bessere Zahlungsmoral als im Vorjahreszeitraum. Wie Creditreform ausgewertet hat, betrug der branchenübergreifende Zahlungsverzug lediglich 7,6 Tage und hat sich gegenüber dem Wert aus dem Vorjahreszeitraum deutlich verbessert: Im dritten Quartal 2022 hatten die Unternehmen noch sehr hohe 10,5 Tage beim Zahlungsverzug hinnehmen müssen.

Verkehr und Logistik im Mittelfeld

Nach Branchen betrachtet, bewegt sich der Bereich Verkehr und Logistik mit 7,8 Tagen Zahlungsverzug (Q3/2022: 10,4 Tage) im Durchschnitt. Eher pünktlich bezahlt wird in der Chemie- und Kunststoff-Branche (5,3 Tage) - diese Branche hat sich sogar um ganze fünf Tage verbessert. Im Baugewerbe dagegen zahlten die Unternehmen mit Abstand am schlechtesten. Deren Zahlungsverzug hat sich lediglich um 1,7 Tage verbessert und liegt bei 12,3 Tagen.

Schlusslicht Berlin

Bei den Bundesländern gibt es bei der Zahlungsmoral ebenfalls große Differenzen. Vor allem die Betriebe in Bayern (7,2 Tage), Rheinland-Pfalz (7,1 Tage) und Baden- Württemberg (6,8 Tage) zahlten branchenübergreifend im dritten Quartal am schnellsten. Am anderen Ende der Skala rangiert Brandenburg (9,1 Tage) vor Mecklenburg- Vorpommern (9,2 Tage) und dem Schlusslicht Berlin mit ganzen 10,6 Tagen Verzug.

„Die deutschen Betriebe sind trotz vielfältiger Krisenherde und Unwägbarkeiten auf den ersten Blick zuverlässige Zahler“, kommentiert Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform, das Zahlenwerk. Klar sei aber auch, dass die aktuellen Entwicklungen keinesfalls an den Unternehmen vorbeizögen. Zum einen hätten sich die Unternehmen auf die schwierigen Zeiten eingestellt und die Zahlungsziele teils rigoros gekürzt. „Zum anderen sehen wir eine erhebliche Unsicherheit, Unternehmer halten ihr Geld zusammen und sowohl Aufträge als auch das Rechnungsvolumen gehen signifikant zurück“, so Hantzsch. Gerade bei kleinen und mittleren Betrieben sei demnach viel Liquidität aufgezehrt, es gebe daher schlicht weniger Geschäfte und damit auch weniger überfällige Rechnungen.

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