Köln. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) seine Studie zu Diebstählen im Transportbereich aus dem Jahr 2015 zahlenmäßig aktualisiert. Danach ist die Anzahl von Ladungsdiebstählen im Jahr 2015 erneut leicht gestiegen und bewegte sich Schätzungen zufolge im hohen vierstelligen Bereich. Die Dunkelziffer bei Diebstählen im Transportbereich ist aufgrund der schwierigen Datenlage als sehr hoch einzuschätzen.
In Deutschland bezogen sich dem BAG zufolge Ladungsdiebstähle im Jahr 2015 bevorzugt auf Computer und Laptops, Baumaterial und Werkzeuge, Haushaltsgeräte und Möbel sowie Kleidung. Während die Zahl der entwendeten Lkw im Zeitraum von 2012 bis 2015 auf einem vergleichsweise moderaten Niveau verblieb, nahmen Kraftstoffdiebstähle nach einem Höhepunkt im Jahr 2013 in den Folgejahren vor dem Hintergrund eines gesunkenen Preisniveaus ab.
Sicherungsmaßnahmen vom BAG gefördert
Die deutsche Versicherungswirtschaft schätzt die Schäden durch Diebstähle im Transportbereich weiterhin auf rund 300 Millionen Euro pro Jahr. Regionale Tatschwerpunkte befinden sich in Grenzregionen, urbanen Gegenden, dem Umland großer Häfen und auf den Transitautobahnen. Beim Diebstahl von Fahrzeugen gelten die Grenzregionen von Sachsen und Brandenburg, das Ruhrgebiet sowie die Städte Berlin, Hamburg, Hannover und deren Umland als Brennpunkte.
Bei der Mehrheit der gemeldeten Diebstähle handelt es sich um Einbrüche. Sehr häufig wird dabei die Ladung durch „Planenschlitzen“ ausgespäht und entwendet. Die Tätergruppen sind nach Angaben von Polizeibehörden mehrheitlich gut organisiert und agieren hoch flexibel. Um Ladungsdiebstählen vorzubeugen, können Transportunternehmen eine Vielzahl an technischen, baulichen, organisatorischen und personellen Maßnahmen ergreifen. Einige der technischen Maßnahmen wird seit dem Jahr 2016 vom Bundesamt gefördert. (jt)