Hamburg/Winsen/Luhe. Die sich immer deutlicher zu spürende Konjunkturschwäche und veränderte Kundenanforderungen veranlassen die Speditions- und Logistik-Gruppe Adam Offergeld aus Aachen dazu, den Bau eines größeren Logistikzentrums in Norddeutschland vorerst zurück zu stellen. Ursprünglich wollte das inhabergeführte Unternehmen bis Ende diesen Jahres mit dem Bau der rund 20 Millionen Euro teuren Anlage im Südteil der Metropolregion Hamburg beginnen. Die Entscheidung, das am Standort Winsen/Luhe im Landkreis Harburg geplante Objekt vorerst nicht zu bauen, teilte das Logistikunternehmen der Stadt Winsen/Luhe in der vergangenen Woche mit, bestätigte Christian Riech, Erster Stadtrat der Kreisstadt, der VerkehrsRundschau. „Wir hatten in der vergangenen Woche ein Gespräch mit der Offergeld-Geschäftsführung, in dem das Unternehmen uns seine Beweggründe darlegte“, berichtete Riech. Seitens der Stadt habe man es für „angemessen“ empfunden, diese Entscheidung nicht über Medien, sondern direkt zu erfahren. „Wir bedauern die Entscheidung natürlich, aber wir können hier natürlich nichts mit der Brechstange herbeiführen“, sagte Riech weiter. Denn seitens der Stadt habe man für das direkt an der Autobahn A 250 gelegene Gewerbegebiet – Gesamtumfang 47 Hektar – natürlich entsprechende Entwicklungspläne, weil sich hier bereits andere Logistikfirmen angesiedelt haben. Riech bestätigte, dass derzeit Verhandlungen mit einem weiteren Unternehmen aus der Logistikwirtschaft über eine Ansiedlung geführt würden, die, wenn alles gut läuft, noch bis Ende dieses Jahres unter Dach und Fach gebracht werden könnten. Zudem entgehen der Stadt durch die zeitliche Verschiebung des Projektes Steuereinnahmen. Auch die in Aussicht gestellten 300 neuen Arbeitsplätze wird es vorerst nicht geben. Riech betonte, dass die Offergeld-Vertreter in dem Spitzengespräch klar stellten, dass sie weiterhin an einer Ansiedlung in Winsen/Luhe interessiert seien. Immerhin hatte das Unternehmen im Frühjahr ein 70 000 m² großes Grundstück in dem Gewerbegebiet erworben und sich die Option über weitere 63.000 Quadratmeter gesichert. Offergeld wollte auf dem bereits erworbenen Areal zunächst drei Lagerhallen erreichten, und zwar zwei Hallen mit rund 10.000 Quadratmeter und eine weitere mit 3200 Quadratmeter. Teile der Hallenkapazität sollten für die Einlagerung von temperaturgeführten Produkten im Spektrum zwölf Grad plus bis 18 Grad plus genutzt werden. Einen genauen Zeitpunkt, wann das Projekt in Angriff genommen wird, nannte das Unternehmen nicht. Riech geht davon aus, dass dies aber bis Anfang/Mitte 2010 erfolgen könnte. In jedem Fall wird jetzt noch Änderungsvertrag abgefasst, bestätigte Riech. Darin sollen die weiteren Spielregeln festgelegt werden. Das Unternehmen Offergeld ist im Norden bereits mit eigenen Logistikanlagen in Geesthacht, Hamburg, Valluhn (Mecklenburg-Vorpommern) und Groß-Ippener bei Bremen vertreten. Alle Standorte bringen es zusammen auf eine Lagerfläche von 60.000 Quadratmeter. (eha)
Wirtschaftskrise: Spedition Offergeld verschiebt Millionen-Investition

Logistikgruppe Offergeld stellt 20-Millionen-Investition in der Metropolregion Hamburg zurück / Vorhaben soll bis 2010 verwirklicht werden