Wie passt Trans-o-flex zur Deutschen Post?

Trans-o-flex schrieb lange rote Zahlen. Unter Ihrer Ägide ist nun der Turnaround geglückt. Wo werden Sie bei Umsatz und Gewinn in diesem Jahr landen? Richtig ist, dass Trans-o-flex wieder schwarze Zahlen schreibt. Zu den konkreten Zahlen äußern wir uns nicht. Nur so viel: Unser Ziel sind fünf Prozent Umsatzrendite. Dies wird nicht in diesem Jahr gelingen, aber in drei Jahren ist das realistisch. An welchen Hebeln haben Sie angesetzt, um Trans-o-flex wieder flottzumachen? Trans-o-flex fokussiert sich wieder auf ihre drei Kernbranchen: Pharma, Kosmetik sowie Consumer Electronics und andere hochwertige, sensible Güter. Im zweiten Quartal 2018 planen wir die Neustrukturierung unserer Expressprodukte. Es wird tag- und stundengenaue Zustellungen geben - stets mit Geld-zurück-Garantie. Beispiele sind eine Zustellung am nächsten Tag und Zustellungen vor 8, 9 und 12 Uhr. Trennen werden wir uns von Gütern, die nicht zu Medikamenten oder hochwertigen Elektronikartikeln passen, wie Reifen oder Fahrräder. Ganz ohne Blessuren ist Ihr Sanierungskurs indes nicht abgegangen. So mussten Sie, wie man hört, Niederlassungen schließen. Wir haben in diesem Jahr zwei Standorte geschlossen, nämlich Münster und Trebbin. Die meisten Mitarbeiter konnten wir aber an anderen Standorten weiterbeschäftigen. Weitere Schließungen sind nicht geplant. Im Gegenteil: Wir investieren kräftig in die Modernisierung unseres Netzes - zunächst in München, Stuttgart und Dortmund. Wird die Firmenzentrale tatsächlich teilweise aus Weinheim nach Köln verlegt? Das wäre für mich super, weil ich in der Nähe wohne! Doch leider ist da nichts dran! Die Trans-o-flex-Zentrale ist seit 46 Jahren in Weinheim. Und das bleibt auch so! Von wie vielen Mitarbeitern mussten Sie sich im Zuge Ihres Umbaus nun trennen? 2016 ist die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um rund 100 zurückgegangen. In diesem Jahr bauen wir bereits wieder Mitarbeiter auf, vor allem in den Bereichen Kundenservice und Vertrieb. Noch bewirtschaftet Trans-o-flex einige ihre Depots selbst, während andere von Subunternehmern betrieben werden. Wie lange wollen Sie dieses Nebeneinander der Strukturen beibehalten? Warum soll ich diese Struktur verändern? Das funktioniert gut und andere Unternehmen machen das ab einer gewissen Größe auch so. Sie wollen, wie Sie sagen, Trans-o-flex stark in der Pharmalogistik positionieren. Nun sind gerade hier auch andere Player wie UPS und Kühne + Nagel sehr stark. Die Firmen, die Sie nennen, sind in der Pharmalogistik in ganz anderen Segmenten unterwegs als wir. Wir sind mit Trans-o-flex und ThermoMed der einzige Dienstleister, der über flächendeckende Netze für die Feinverteilung von Arzneimitteln verfügt. Zudem ist Pharma bei uns Kernkompetenz. Diesen Unterschied spürt jeder unserer Kunden im Service. Außerdem wird die Einhaltung der GDP-Vorschriften, Stichwort 15- bis 25-Grad-Temperatur-Einhaltung, künftig stärker in Deutschland kontrolliert. In diesem Bereich haben wir einen klaren Wettbewerbsvorsprung! Mal direkt gefragt: Wie gut passt Trans-o-flex nach dieser strategischen Neuausrichtung zu deutsche Post DHL Group? Gar nicht! Wir sind im absoluten Spezialgeschäft tätig. Da gibt es keine Synergien zum Netz der Deutschen Post DHL. Im Gegenteil: Seitdem Trans-o-flex wieder unabhängig agieren kann, funktioniert es bestens. Trans-o-flex macht wieder Gewinn Wolfgang Albeck, der bisherige Bereichsvorstands-Vorsitzende der DHL Express Germany und Geschäftsführer Austria, ist seit 1. April 2017 Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) der Trans-o-flex (Tof). Eigentlich hatte der 65-Jährige für Ende März 2017 seinen Rückzug angekündigt. Stattdessen soll er die Trans-o-flex wieder flottmachen kein leichtes Unterfangen. Sein Sanierungskurs zahlt sich offenbar aus. 2017 wird die Tof wieder Gewinn machen. eh

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