Die ständige Vermehrung der polnischen Flughäfen könnte bald der Vergangenheit angehören. Die staatliche Flughafengesellschaft PPL will die Co-Finanzierung etlicher Regional-Airports einstellen. Begonnen wird mit dem Flughafen in Zielona Góra (Grünberg), folgen sollen Rzeszów, Szczecin (Stettin), Bydgoszcz und sogar Poznań (Posen).
Seit langem wird die Rentabilität vieler kleiner Flughäfen in Frage gestellt, während die vier, fünf größten Standorte hervorragende Ergebnisse erzielen. Ein zusätzliches Problem für kleinere Airports sind öffentliche Gelder der jeweiligen Regionen, die in den letzten Jahren mit aller Kraft versuchten, Flughäfen bei sich zu etablieren und Verträge mit Billig-Airlines abzuschließen.
Die EU-Kommission hat gerade ein Verfahren gegen Frankreich wegen unerlaubter, wettbewerbsverzerrender Beihilfen angestrengt. Experten erwarten ähnliche Verfahren auch gegen mehrere polnische Standorte. Die PPL unterhält derzeit noch Anteile an Unternehmen, die wiederum zehn Airports im Lande überwacht und kontrolliert. Im Hinblick auf Frachtverkehr führt der Flughafen Warschau mit 72 Prozent Marktanteil im Jahre 2014 vor Kattowitz-Pyrzowice mit 19 und Danzig mit 7 Prozent. Abgeschlagen folgen darauf Rzeszów, Krakau, Breslau und Posen. (mk)