Berlin. Die Bundesbürger schreiben sich immer weniger persönliche Briefe. Nach Angaben der Deutschen Post gehen von den 68 Millionen Briefen an Werktagen in Deutschland nur noch sechs Prozent von privat an privat. Vor zwei Jahren waren es noch sieben Prozent, vor zehn Jahren sogar zehn Prozent. Grund für den Rückgang ist unter anderem die Konkurrenz der Emails. Aber der Weltposttag, den es seit 1969 gibt, wird an diesem Samstag dennoch gefeiert.
Knapp 1,3 Milliarden Privatbriefe verschickten die Deutschen im vergangenen Jahr. Das waren fast 40 Millionen persönliche Briefe weniger als 2008. Am häufigsten verschicken die Bundesbürger noch in der Zeit vor Weihnachten Briefe an Freunde und Verwandte. Dann legt man auch Wert auf eine persönliche Note und greift häufiger als sonst zu Füller oder Kugelschreiber.
An weniger Briefkästen kann die wachsende Schreibunlust nicht liegen. Bundesweit gibt es nach Postangaben 108.000 Briefkästen in Deutschland, 2000 sollen bis Jahresende dazukommen.
Trotz des Rückgangs bei den Privatbriefen ist das Briefgeschäft weiterhin wichtig für die Post. Den Löwenanteil machen dabei Geschäftsbriefe aus. Die Finanzkrise ließ ihre Zahl allerdings schrumpfen. Dazu kommt die Internet-Konkurrenz. Elektronische Briefe werden laut Post immer wichtiger. Rund 100 Großunternehmen und 250.000 private Kunden hätten sich zum Beispiel für E-Postbriefe registrieren lassen. (dpa)