München. Postchef Frank Appel will Neueinstellungen im Briefgeschäft nur noch zum Mindestlohn vornehmen und begründet dies mit der Krise in diesem Geschäftsfeld. „Wir müssen die Flexibilität haben, die künftigen Mitarbeiter zu niedrigeren Konditionen zu beschäftigen wie bei unserer Düsseldorfer Tochter First Mail", sagte Appel dem Nachrichtenmagazin „Focus". Diese zahle den Mindestlohn von 9,80 Euro, während die Stammbelegschaft 11 bis 20 Euro verdiene. „Damit können wir schrittweise die Kosten senken, weil jedes Jahr fünf Prozent der Mitarbeiter ausscheiden", erklärte Appel.
Der Rückgang der Briefmengen mache die Sparmaßnahme nötig, erläuterte Appel. „Die Menschen ersetzen den Brief durch die E-Mail."
Zusätzlichen Kostendruck verursache der Gesetzgeber, der das Porto an die Preisentwicklung kopple: „Liegt die Teuerung unterhalb von 1,8 Prozent wie im Moment, müssen wir die Porti senken", sagte Appel. Entschieden sei darüber aber nicht: „Wir wissen noch nicht, was wir bei der Bundesnetzagentur für 2011 beantragen." (dpa)