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Weltfrauentag: Frauen stellen weniger als ein Drittel der Führungskräfte

08.03.2023 10:50 Uhr | Lesezeit: 4 min
Mann, Frau, Lager
Der Frauenanteil unter den Erwerbstätigen varriert je nach Branche sehr stark
© Foto: Kadmy/Adobe Stock

Studien zeigen, dass Frauen mit Blick auf die Erwerbsquote in vielen Branchen unterrepräsentiert sind und dass es nach wie vor große Unterschiede beim Gehalt gibt.

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Der Frauenanteil unter Führungskräften lag im Jahr 2021 in Deutschland bei 29 Prozent – und damit deutlich unter dem Frauenanteil unter allen Erwerbstätigen (47 Prozent), teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) aus Anlass des Weltfrauentags am 8. März mit. Dabei unterscheide sich der Anteil der weiblichen Führungskräfte je nach Branche deutlich. Am höchsten war er im Bereich Erziehung und Unterricht: 67 Prozent der Führungspositionen dort waren von Frauen besetzt. Damit ist dieser Wert fast so hoch wie der Frauenanteil an allen Erwerbstätigen in diesem Bereich (71 Prozent).

Im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen arbeiten ebenfalls mehr Frauen als Männer in Führungspositionen (61 Prozent). Der Frauenanteil insgesamt betrug dort 77 Prozent. Vergleichsweise wenige weibliche Führungskräfte gab es im Bereich Unternehmensdienstleistungen: Obwohl der Frauenanteil unter den Erwerbstätigen in diesem Bereich bei 50 Prozent lag, waren nur 26 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt.

Wenig Frauen im Personen- und Güterverkehr

Ebenfalls zum Weltfrauentag kommt eine neue Untersuchung, die das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung vorlegt hat. Die Frauen-Erwerbsquote ist demnach in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen. Viele Bereiche in der Wirtschaft sind demnach „Männerdomänen“, so die Studie. In der Industrie beispielsweise beträgt der Frauenanteil in der Hälfte der für die Studie untersuchten Branchen weniger als 30 Prozent. Ganz hinten liegen der Maschinenbau, der Hoch- und Tiefbau sowie Bauinstallation und Ausbaugewerbe mit jeweils 17 Prozent, auf dem ersten Platz landet die Textilindustrie mit 56 Prozent.

In den Dienstleistungen ist der Anteil der Arbeitnehmerinnen generell höher. Drei Branchen sind klar frauendominiert: Im Gesundheitswesen sind 80 Prozent der Beschäftigten weiblich, im Sozialwesen 76 Prozent, in Erziehung und Unterricht 72 Prozent. Am geringsten ist hier die Quote im Personen- und Güterverkehr mit 21 Prozent und in Kfz-Handel und Reparatur mit 22 Prozent. Eine Bildergalerie zu Frauen in Frauen in der Transport- und Logistikbranche finden Sie in der Mediathek der VerkehrsRundschau.

Männer arbeiten deutlich häufiger in Vollzeit

Bei der Arbeitszeit ergibt sich laut der Studie über alle Branchen hinweg ein identisches Muster: Männer arbeiten deutlich häufiger in Vollzeit. Der entsprechende Anteil reicht bei ihnen von 53 Prozent in der Gastronomie bis zu 87 Prozent unter anderem in der Energieversorgung und der Metallerzeugung. Bei den Frauen reicht das Spektrum von 21 Prozent im Bereich Gebäudebetreuung, Garten- und Landschaftsbau bis zu 67 Prozent in der Automobilindustrie. Die Differenz zwischen den Vollzeit-Quoten von Männern und Frauen schwankt zwischen 15 und 46 Prozentpunkten.

Auch der Vergleich der Bruttostundenlöhne fällt laut der Untersuchung meist zuungunsten der Frauen aus. In der Gesamtwirtschaft beträgt der Unterschied (Stand 2022) 18 Prozent – Männer verdienen branchenübergreifend im Durchschnitt 24,36 brutto pro Stunde, Frauen 20,05 Euro. In 45 der 46 Branchen, für die die WSI-Auswertung erstmals Daten aus dem Jahr 2022 liefern kann, verdienen Frauen weniger als Männer. Einzige Ausnahme sind die Postdienste: Der Brutto-Stundenlohn der Frauen ist hier mit 16,26 Euro pro Stunde zwei Prozent höher als der von Männern mit 15,93 Euro. Ein Interview mit Katrin Braas, Anwältin für Arbeitsrecht, zum Thema Gehaltsunterschiede lesen Sie hier. (tb)

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