Die Gewerkschaft Verdi hatte die bis Mittwochmorgen dauernde Nachtschicht in Paket- und Briefzentren zu dem Ausstand aufgerufen, Firmenangaben zufolge folgten rund 3300 Beschäftigte diesem Appell. Die durch den Warnstreik entstandenen Rückstände würden „zeitnah“ aufgearbeitet, sagte eine Post-Sprecherin am Mittwoch, 26. Februar.
Circa 25 Prozent der Paketmenge und zehn Prozent der Briefmenge waren betroffen. So stark hatten sich die Warnstreiks im diesjährigen Post-Tarifkonflikt bislang nicht auf den Betrieb des Bonner Logistikers ausgewirkt.
Verdi fordert sieben Prozent höhere Entgelte in einem nur zwölf Monate laufenden Tarifvertrag, der für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und andere Logistik-Mitarbeiter gelten würde. Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent.
Außerdem pocht Verdi auf drei Extra-Urlaubstage, um der gestiegenen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Wer Verdi-Mitglied ist, soll sogar vier bekommen. Die Post wiederum bietet nur einen Extra-Urlaubstag für die Beschäftigten an, die weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben – also circa zwei Drittel der Belegschaft.
Die drei bisherigen Verhandlungsrunden brachten kein Ergebnis, für Montag ist die vierte Runde geplant. Schon in den vergangenen Wochen hatte Verdi immer mal wieder zu Warnstreiks in den unterschiedlichen Bereichen aufgerufen, ob im Paket- oder Briefbereich. Das führte mancherorts zu deutlichen Verspätungen bei der Zustellung von Sendungen.