München. Der Chemiekonzern Wacker Chemie hat eine schlechte Bahnverbindung von München nach Mühldorf und ins bayerische Chemiedreieck beklagt. Die eingleisige Strecke sei ein „Investitionshemmnis" und gefährde Arbeitsplätze, sagte Wacker-Vorstand Auguste Willems der Tageszeitung „Münchner Merkur". In dem Chemiedreieck sind gut zwei Dutzend Unternehmen mit rund 25.000 Beschäftigten angesiedelt.
„Das Chemiedreieck wird in seiner Bedeutung zurückfallen, wenn nicht endlich die Infrastruktur ausgebaut wird", warnte der Manager. Er verwies auch auf den zunehmenden LKW-Verkehr, der vermeidbar sei. Durch Kapazitätsengpässe seien Wacker und die Region „seit Jahrzehnten im Wachstum gehemmt." Sollten sich die Verhältnisse nicht verbessern, dann werde statt in Burghausen künftig nur noch im sächsischen Werk Nünchritz bei Dresden in den Ausbau investiert, erklärte Willems.
Das Unternehmen stelle sich die Frage, wo die nächsten Erweiterungen angesiedelt werden: „Derzeit werden Erweiterungen der Produktionskapazitäten für Siloxan sowie für Polysilizium nicht für Burghausen, sondern für Nünchritz geplant", erklärte Willems. Geplant heiße noch nicht endgültig entschieden. Aber: „In Nünchritz wurden wir bei der Infrastruktur nicht so enttäuscht wie hier." (dpa)