Paris. Die französische Staatsbahn SNCF hat das erste Halbjahr 2010 positiv abgeschlossen und einen Nettogruppengewinn in Höhe von 80 Millionen Euro ausgewiesen. Das sind 0,5 Prozent vom Gruppenumsatz gegenüber einem Minus von 4,2 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um 25,1 Prozent auf 14,945 Milliarden Euro, die operative Marge verbesserte sich von 566 auf 995 Millionen Euro, die aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich um 372 auf 178 Millionen (Vorjahr: minus 194).
Dagegen hat sich das Finanzergebnis weiter verschlechtert. Nach einem Minus von 105 Millionen Euro ein Jahr zuvor erreichtes es bis Ende Juni minus 313 Millionen. Die Nettoverschuldung des Staatsunternehmens stieg von 7,072 auf 8,623 Milliarden Euro.
SNCF-Chef Guillaume Pepy erklärte zum Halbjahresstand, man habe die Verluste aus dem ersten Halbjahr 2009 zum Teil wieder wettmachen können. Die jetzt erreichte operative Marge sei vorteilhaft für das Gleichgewicht des freien Cash-flow, der sich von minus 712 Millionen auf plus 20 Millionen Euro verbessert hat. Die Gewinnentwicklung insbesondere bei der Frachtsparte SNCF Geodis, die unter der Krise besonders stark gelitten habe, sei deutlich positiv.
Für Pepy reiche dies aber noch nicht aus, um die geplanten Investitionen zu decken. Ob sich der Aufschwung im zweiten Halbjahr fortsetzen werde, sei mehr als ungewiss. Zwar gehe man davon aus, mit der Regelung der strukturellen Schwierigkeiten im Frachtsektor ebenso weiter vorankommen zu können wie im Bereich der Infrastruktur. Mit einer Rückkehr zu einer hinreichend hohen Profitabilität mit Blick auf den anstehenden Investitionsbedarf sei aber noch nicht zu rechnen. (jb)