Budapest. Das ungarische Transport- und Logistikunternehmen Waberer‘s International hat im Jahr 2018 ein deutliches Minus eingefahren. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz des Großflottenbetreibers zwar um 8,5 Prozent auf 731,9 Millionen Euro. Aber das Ergebnis vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA) brach im Vergleichzeitraum um 25,2 Prozent ein und lag bei 64,2 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von minus 13,9 Millionen Euro (2017: +21,4 Millionen Euro).
Schon im vergangenen Sommer hatte sich bei den Halbjahreszahlen angedeutet, dass der Fahrermangel in Europa und strengere gesetzliche Auflagen dem Transport- und Logistikunternehmen finanziell zu schaffen machen. Gegenüber der VerkehrsRundschau hatte Waberer’s Chef Ferenc Lajkó damals um bis zu 15 bis 20 Prozent höhere Preise im internationalen Teil- und Komplettladungsverkehr angekündigt.
Überkapazitäten und niedrige Margen
Seit Februar dieses Jahres leitet nun Robert Ziegler die Geschicke von Waberer‘s. Der neue CEO und frühere DHL Freight-Manager bezeichnet 2018 im Finanzreport als herausforderndes Jahr. Demnach haben vor allem die Überkapazitäten auf dem europäischen Frachtmarkt in der zweiten Jahreshälfte zu einem harten Wettbewerb und letzlich zu niedrigeren Margen geführt.
Um Waberer‘s wieder profitabel zu machen, kündigt Ziegler tiefgreifende Änderungen an: So plant er eine verbesserte Fahrzeugauslastung. Deswegen wurde die Bestellung von über 300 Lkw wieder storniert. Sollte die Rentabilität der Flotte nicht steigen, ist der CEO bereit, den Fuhrpark nach eigenen Angaben weiter zu reduzieren. Zudem will Ziegler die Transit- und Treibstoffkosten durch ein effizienteres Tourenmanagement senken. Nicht zuletzt soll die Kündigung externer Verträge und eigener Mitarbeiter helfen, Kosten zu sparen. (ag)