Strategie von Waberer's: Das Geschäftsmodell "billig" vor dem Aus

Der Transportmarkt wird sich konsolidieren: Kleine und mittelständische Transportbetriebe werden in den nächsten Jahren sukzessive aus dem Markt ausscheiden. Am Ende werden wenige Große das Transportgeschehen in Europa bestimmen. So versucht Ferenc Lajkó, CEO von Waberer's International, die Aktionäre derzeit von seinem Unternehmen zu überzeugen. Doch die einst kraftstrotzende gelbe Sonne auf den blauen Planen des ungarischen Großflottenbetreibers scheint ihre Strahlkraft zu verlieren. Nahezu ein Drittel seines Unternehmenswertes hat Waberer's seit seinem Börsengang 2017 verloren. Im zweiten Quartal 2018 rutschte das Unternehmen sogar ins Minus. Waberer's Preise steigen kräftig Das Unternehmen spürt, wie Lajkó gegenüber der VerkehrsRundschau einräumt (siehe Seite 14), die verschärften gesetzlichen Auflagen für die Fahrer. Doch noch viel mehr spürt Waberer's den eklatanten Fahrermangel. Das einstige Erfolgsmodell, mit Billiglöhnen zu produzieren, funktioniert nicht mehr. Die Antwort Lajkós darauf: Um bis zu 15 bis 20 Prozent will Waberer's die Transportpreise im internationalen Teil- und Komplettladungsverkehr anheben. Für das deutsche Transportgewerbe ist das eine gute Nachricht. "Billig" wird zum Auslaufmodell. Stattdessen wird der Transport zum Luxusgut. Denn kommt die Ware nicht zum Kunden, hilft das beste Produkt nichts. Soll der Transport also nicht zum Engpassfaktor werden, müssen die Auftraggeber ihre Dienstleister fair bezahlen. Vor allem müssen sie die Vielfalt im Transportmarkt erhalten. Denn selbst Transportriesen können, wie das Beispiel Waberer's zeigt, ins Wanken geraten.

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