Wolfsburg. Der Volkswagen-Konzern hat den angepeilten Börsengang seiner Lkw- und Bustochter Traton überraschend auf Eis gelegt. „Wir bedauern, wegen des aktuell schwachen Marktumfeldes von einem Börsengang der Traton SE Abstand nehmen zu müssen“, sagte VW-Finanzchef Frank Witter am Mittwoch, 13. Februar. „Der Vorstand strebt unverändert einen Börsengang bei einem besseren Marktumfeld an.“ Die Strategie, die Truck-Tochter mit ihren Marken MAN, Scania und der brasilianischen VW-Nutzfahrzeugtochter zu einem weltweiten Champion in der Branche zu machen, sei weiter das gemeinsame Ziel von Volkswagen und Traton, sagte Witter.
Volkswagen wollte mit einem Börsengang Geld ins Unternehmen holen, um unter anderem Traton im Wettbewerb mit Rivalen wie dem weltweiten Marktführer Daimler zu stärken. In Medienberichten war zuletzt von einem Anteilsverkauf von rund einem Viertel die Rede gewesen, was Volkswagen rund sechs Milliarden Euro in die Kasse hätte spülen können.
Noch am Dienstag hatte VW-Konzernchef Herbert Diess gesagt, über einen möglichen Börsengang wolle das Unternehmen in absehbarer Zeit entscheiden und die Marktlage „in den nächsten Tagen“ bewerten.
2018 hatte Traton den Umsatz um sechs Prozent auf 25,9 Milliarden Euro gesteigert. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis kletterte um 13 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. In diesem Jahr peilt Traton einen leichten Umsatzanstieg sowie eine operative Umsatzrendite von 6,5 bis 7,5 Prozent nach 6,4 Prozent im Vorjahr an. (dpa)