Brüssel. Die EU-Kommission will dabei helfen, Raum für Flüge im europäischen Luftraum zu finden. Mitglieder der Europäischen Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol, nationaler Flugaufsichtsbehörden, Fluggesellschaften und Flughafenbetreiber beraten heute gemeinsam mit der EU-Kommission, welche Möglichkeiten in koordinierter Absprache gefunden werden können. Die Lösungen sollen heute Nachmittag den EU-Verkehrsministern auf einem Sondertreffen, das als Telefonkonferenz stattfinden soll, vorgestellt werden. Das sagte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas heute Mittag auf einer Pressekonferenz in Brüssel. Kallas betonte, dass die Rolle der EU bei der Koordinierung der Krise des Luftraums gering sei. Verantwortlich für den Luftraum seien die jeweiligen Nationalstaaten. Gemeinsame europäische Strategien würden in der Regel von Eurocontrol erarbeitet, eine Organisation, die sich aus Vertretern der europäischen Staaten zusammensetze. Allerdings zeige sich gerade, dass die europäischen Vorschriften zur Sicherheit und Verbraucherschutz unterschiedlich gut umgesetzt seien in den EU-Mitgliedsstaaten, so Kallas. Die Kommission müsse künftig darauf hinarbeiten, dass die Umsetzung der EU-Gesetzgebung überall gleich gut funktioniere. Kritik an der Kommission kommt derweil aus dem EU-Parlament. „Der Umgang mit der Vulkanasche zeigt, dass die Europäische Union sehr schlecht auf Naturkatastrophen mit grenzüberschreitendem Charakter vorbereitet ist“, ließ heute Mittag der Vorsitzende des für Katastrophenschutz zuständigen Umweltausschusses im EU-Parlament, der deutsche SPD-Politiker Jo Leinen, per Pressemitteilung vermelden. Erst fünf Tage nach dem Ausbruch des Vulkans in Island würden sich die Dienststellen der EU-Kommission erstmalig mit dem Problem beschäftigen. (kw)
Vulkan-Krise: EU-Kommission sucht nach Luftraum

Parlament kritisiert spätes Eingreifen der EU-Kommission: Brüssel schlecht auf grenzüberschreitende Naturkatastrophen vorbereitet