Luzern. VTM Technik hat ein mehrstufiges Sicherheitskonzept entwickelt, mit dem der Diebstahl von Kraftstoff verhindert werden soll. Dafür setzt das Unternehmen, das für das VTM-Tankstellennetz Tankstellen baut, kauft und integriert, auf vier Komponenten: Einen digitalen Peilstab, einer spezielle Tank-App, einen präventiven Tank-Siphon und Videoüberwachung.
So stelle als Inhaber einer betriebseigenen Tankstelle bereits die Kraftstoff-Lieferung eine erste Verlustquelle dar. „Oftmals weicht der bereitgestellte Kraftstoff im Volumen, in der Temperatur oder in der Qualität vom Soll ab“, erläutert Stefan Rettberg, Verwaltungsratsvorsitzender von Swiss Kiss Petrol, der Muttergesellschaft von VTM. Ein digitaler Peilstab mit VTM-Software, der jene Werte messen könne, soll die Versorgung transparenter machen.
Beim Tanken an einer fremden Tankstelle sei die Tankkarte besonders manipulationsanfällig. Die als Patent eingereichte App namens VTM-Tankmanager soll sie daher ablösen. Laut Rettberg schließe sie einen Missbrauch nahezu aus und bilde daher auch den Kern des Sicherheitskonzeptes. Der Fahrer soll mit der App eine Tankung anfordern und erhalte über diese auch eine temporär gültige TAN. Daraufhin ziehe sich die App selbstständig relevante Fahrzeugdaten wie den Kilometer- und Tankfüllstand, das Kennzeichen und den Fahrernamen und sende diese zwecks Controllings an das Zentralsystem, so das Unternehmen. Für Fahrzeuge, bei der sich die App nicht über eine Schnittstelle mit dem Lkw verbinden lasse, könnten die Daten alternativ per Foto und/oder manuelle Eingabe übermittelt werden. Nach dem Tankvorgang würden die Daten erneut abgerufen und mit denen der Abgabestelle verglichen. Stimmen sie nicht überein, erfolgt ein Alarm. In diesem Fall könne die Fuhrparkleitung eine visuelle Überprüfung mittels Überwachungskamera vornehmen und so einen möglichen Missbrauch an der Tankstelle aufdecken.
Um auch die Entnahme aus dem befüllten Lkw-Tank zu verhindern, hat VTM außerdem einen speziellen Tank-Siphon entwickelt, der das Einführen eines Abzapf-Schlauches verhindern soll. Das Unternehmen verspricht, dass Speditionen und Transportunternehmen mit diesem Konzept 90 Prozent ihres Kraftstoff-Schwundes verringern könnten. (sn)