München. Der VerkehrsRundschau-Index, der aktuellste Preisindex für den nationalen Straßengüterverkehr in Deutschland, ist zum zweiten Mal hintereinander gestiegen. Nach einem leichten Plus von 0,38 Prozent im letzten Quartal 2012 sind die Frachtraten in ersten Quartal 2013 nochmal geklettert, und zwar um 0,69 Prozent auf 119,31 Punkte. Damit befindet sich der Index auf dem höchsten Stand seit seinen Bestehen 2005 (bislang: 3. Quartal 2011 mit 119,16 Punkten).
Eine so starke Aufwärtsentwicklung im Vergleich zum Vorquartal hat es zuletzt im zweiten Quartal 2011 gegeben. Das nährt aus Sicht der Dienstleister die Hoffnung, dass es jetzt vielleicht doch gelingt, die Preise der Kostenentwicklung anzupassen. So hat die Versa (Vereinigung der Sammelgutspediteure im Deutschen Speditions- und Logistikverband DSLV) eine Kostensteigerung bezogen auf die Sendung von 3,37 Prozent für 2012 im Vergleich zum Vorjahr ermittelt. In den letzten vier Quartalen sind hingegen die Frachtraten im Straßengüterverkehr nur um 1,06 Prozent gestiegen. Da tut sich also ein Nachholbedarf der Dienstleister auf, mit dem sich auch deren bescheidenen Umsatzrenditen erklären lassen (siehe „Geringe Renditen für Transportdienstleister“).
Die Teilnehmer am VerkehsrRundschau-Index sind auch zu ihren Preiserwartungen befragt worden. 37,3 Prozent der Befragtenrechnen mit steigenden Frachtraten in den kommenden zwölf Monaten. Jeder Zweite geht von konstanten Preisen aus, während 12,4 Prozent sinkende Entgelte vorhersagen. Allerdings ist der Anteil derjenigen, die mit einer Verteuerung rechnen, spürbar gesunken. Im vierten Quartal 2012 waren dieser Auffassung noch 44,6 Prozent der befragten Unternehmen.
Interessant ist der Vergleich zwischen Dienstleister und Verlader. Auch in diesem Quartal ist es wieder so, dass der Anteil derjenigen, die mit Preiserhöhungen in den kommenden zwölf Monaten rechnen, in der Verladerschaft mit 41,5 Prozent deutlich höher ist bei den Logistikdienstleistern (33,3 Prozent). 43,9 Prozent der Auftraggeber rechnen mit konstanten Preisen, bei den Speditionen stellen sich 56,3 Prozent darauf ein. Dafür ist bei den Dienstleistern der Anteil derjenigen, die mit sinkenden Preisen rechnen, geringer: 10,4 Prozent befürchten diese Entwicklung, bei den Verladern rechnen 14,6 Prozent damit. (cd)
Einen ausführlichen Bericht über die Entwicklung der Preise im Straßengüterverkehr im ersten Quartal 2013 sowie einem Ausblick auf das laufende Jahr finden Abonnenten der VerkehrsRundschau im E-Paper der VerkehrsRundschau oder in der Printausgabe vom 30. März 2013.