Stuttgart. Daimler hat am Mittwoch seine Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Nach diesen vorläufigen Zahlen hat der Stuttgarter Konzern 2019 einen operativen Gewinn von 5,6 Milliarden Euro erzielt. Das ist gerade einmal halb so viel wie 2018 - und schon da war das Ergebnis deutlich nach unten gerauscht.
Die Dieselaffäre kommt den Autobauer Daimler nochmals deutlich teurer zu stehen als bisher gedacht. Für 2019 rechne man mit weiteren 1,1 bis 1,5 Milliarden Euro an zusätzlichen Kosten, teilte der Konzern mit. Es gehe um „voraussichtliche zusätzliche Aufwendungen für laufende behördliche und gerichtliche Verfahren und Maßnahmen betreffend Mercedes-Benz Dieselfahrzeuge in verschiedenen Regionen und Märkten“, hieß es.
Von den einst ausgegebenen langfristigen Renditezielen ist bei Daimler inzwischen keine Rede mehr. Noch Anfang des Jahres hatte Dieter Zetsche, Vorgänger von Daimler-Chef Källenius, das Jahr 2021 für die Rückkehr in den Korridor von acht bis zehn Prozent Rendite im Kerngeschäft mit Mercedes-Autos vorgegeben. Der Wert gibt Aufschluss darüber, wie viel vom Umsatz als operativer Gewinn übrig bleibt, und ist damit der Maßstab für die Profitabilität.
300 Millionen Euro Minus bei Truck-Sparte
Inzwischen rechnet Källenius mit gut sechs Prozent im Jahr 2022. Derzeit sind es den vorläufigen Zahlen zufolge schmale vier Prozent. Auch mit gut sechs Prozent bei den Trucks ist man bei Daimler „ganz und gar nicht zufrieden“, wie Sparten-Chef Martin Daum schon vor knapp drei Wochen klargestellt hatte. Hier ist der operative Gewinn von 2,8 Milliarden Euro in 2018 auf 2,5 Milliarden letztes Jahr gesunken.
Die komplette Bilanz legt Daimler am 11. Februar vor. Angesichts der hohen Kosten, vor allem beim Anlauf der Produktion von Elektroautos und der Entwicklung des automatisierten Fahrens, hat Källenius dem Konzern ein Sparprogramm verordnet. Bis Ende 2022 will er allein beim Personal rund 1,4 Milliarden Euro einsparen und dafür wohl mehr als 10.000 Stellen streichen. Außerdem sollen die Investitionen gedeckelt werden. (dpa/sn)