Göteborg. Heftige Proteste hat die Ankündigung von deutlich erhöhten Bonuszahlungen für 250 Spitzenmanager des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers Volvo AB trotz zuletzt hoher Verluste und Massenentlassungen ausgelöst. Neben dem Verband der Kleinaktionäre kündigte heute auch der drittgrößte Volvo-Einzelaktionär Christer Gardell in der Zeitung „Göteborgs-Posten“ Widerstand an: „Es ist anstößig, wenn man einerseits so viele Mitarbeiter entlässt und gleichzeitig die Bezahlung für Spitzenkräfte anhebt.“ Volvos Aufsichtsrat will den möglichen Anteil von Bonuszahlungen an Spitzenmanager von 50 auf 60 Prozent der Gesamtbezüge erhöhen. Außerdem sollen wesentlich mehr Aktien als Bonuszahlung zugeteilt werden können. Aufsichtsratschef Finn Johnsson begründete die Pläne mit einem „generell zu niedrigen Gehaltsniveau für Schlüsselkräfte“, das deren Abwanderung zur Folge haben könne. Konzernchef Leif Johansson hat für 2008 Gesamtbezüge von 14,7 Millionen Kronen (1,2 Millionen Euro) erhalten. Volvo Trucks hat im vierten Quartal mit seinen Lastwagen und Bussen einen Nettoverlust von 1,3 Milliarden Kronen (113,5 Millionen Euro) eingefahren. Von weltweit knapp 100.000 Stellen sollen 16.200 abgebaut werden. „Da wirkt es fast wie eine Kriegserklärung an die Mitarbeiter und den Aktionäre, wenn man die Bonuszahlungen anhebt“, kritisierte ein Sprecher des schwedischen Aktionärsverbandes. Nach Angaben des Volvo-Aufsichtsrates haben 53 Prozent der stimmberechtigten Anteilseigner ihre Zustimmung zu den geänderten Regeln bekundet. (dpa)
Volvo-Manager wollen trotz Krise mehr Geld
Empörung über höhere Bonuszahlungen an Manager beim schwedischen LKW-Hersteller